Fredi Bobic war zu Gast im Sport1-"Doppelpass". Foto: SIR (Screenshot)

"Wir müssen nun vernünftige Dinge machen", so der Sportdirektor, der bei TV-Show gelöst wirkte.

Stuttgart - Nach dem 2:0-Erfolg bei Eintracht Frankfurt in der vergangenen Woche konnte Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart am Samstagnachmittag mit dem 1:0-Heimsieg gegen Schalke 04 nachlegen. Der VfB kletterte auf die Nichtabstiegsränge und die Stimmung rund um die Mercedes-Benz Arena ist ein wenig positiver geworden - das spürten auch die Fernsehzuschauer am Sonntagvormittag.

VfB-Sportdirektor Fredi Bobic war bei der Fußball-Talkrunde "Doppelpass" des TV-Senders Sport1 in München zu Gast und präsentierte sich locker und optimistisch. Hier liefern wir Ihnen eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen des früheren Nationalspielers.

Fredi Bobic über ...

... den Fitnesszustand der Mannschaft in der Hinrunde: "Die Werte waren schlecht. Wir haben aber die Mannschaft mit ins Boot genommen und mussten im Winter-Trainingslager hart und intensiv trainieren. Trotz der vielen Verletzungen und der Heimniederlagen haben wir immer nach vorne geschaut."

... seine beiden Trainerentlassungen Christian Gross und Jens Keller: "Das waren keine einfachen Situationen. Grundsätzlich muss man sich immer fragen, ob dich der Trainer aus der Krise heraus bringt. Und bei uns gab's keine andere Möglichkeiten, als die Trainer zu entlassen."

... den umstrittenen Elfmeter, der zu Kuzmanovic' Siegtor gegen Schalke und zum Platzverweis für Schalkes Höwedes führte: "Von der Trainerbank habe ich eine schlechte Sicht, das ist da leider oft das Problem. Ich habe gehört, dass der Schiedsrichter-Assistent auf Elfmeter entschieden hat. Aber klar ist: Höwedes kann wenig dafür, dass er den Ball an die Hand bekommt. Man hätte vorher auf Foul von Pogrebnjak entscheiden müssen. Dass Höwedes die Rote Karte bekommt, ist falsch. Ich halte diese Regel für absolut schwachsinnig!"

... den Torwart-Zweikampf beim VfB Sven Ulreich und Marc Ziegler: "Es war natürlich keine einfache Situation für Sven Ulreich. Er war nicht der Alleinschuldige an der Situation. Nach der Entscheidung pro Ziegler war er sehr angefressen. Aber dann hat er eine sehr gute Reaktion gezeigt und sich gesagt: 'Ihr könnt mich mal kreuzweise und jetzt zeige ich euch, wer der bessere Torwart ist'. Jetzt strahlt Ulreich absolutes Selbstvertrauen aus. Besonders seine Leistung in Frankfurt war Weltklasse. Was Marc Ziegler passiert ist, ist natürlich großes Pech. Seine Gehirnerschütterung war nicht so leicht."

... die Planungen des VfB: "Nach der Saison müssen wir alle im Verein Tacheles reden, das ist ganz klar. Wir haben die Gehälter von 65 Millionen auf 52 Millionen Euro gesenkt - das ist aber immer noch Champions-League-Niveau. Wir müssen nun vernünftige Dinge machen und können beim VfB nicht so viel Geld ausgeben, obwohl wir große Ansprüche haben. Wir haben eine fantastische Jugendarbeit, das ist immer noch so. Wir müssen unseren künftig Kader aufpäppeln, aber auch mehr Geduld mit unseren Talenten haben."