Jubelnde VfB-Spieler: Wer hat eine Zukunft in Stuttgart? Foto: Getty

Robin Dutt will die Mannschaft des VfB Stuttgart für die Zukunft rüsten, dabei sind dem Sportvorstand der Roten aber teilweise die Hände gebunden. Veränderungen wird es dennoch geben.

Stuttgart - Wäre André Breitenreiter nicht Coach des Gegners gewesen, er hätte sich womöglich gar nicht sattsehen können. Und selbst als der Abstieg des SC Paderborn feststand, fand der Trainer der Ostwestfalen noch lobende Worte: „Filip Kostic ist der mit Abstand beste Spieler, der hier in Paderborn aufgetreten ist.“ Zur Erinnerung: Im Laufe des vergangenen Jahres war die komplette Bundesliga in der Benteler-Arena zu Gast. So ein Lob ist schön und gut. Für Kostic und für den VfB. Zugleich aber ist es als Auftrag zu verstehen an Robin Dutt.

Dem VfB-Sportvorstand kommt nun die Aufgabe zu, den Kader der knapp geretteten Roten für die Zukunft zu rüsten – und ganz genau zu prüfen, wer dabei eine Hilfe ist und wer eher nicht. „Ich habe in den letzten Spielen genau hingeschaut“, versicherte Dutt und ergänzte: „Die Bewertung im März würde wohl abweichen von der Bewertung heute.“ Nicht nur bei Filip Kostic, der sich vom Transferflop zum Topmann entwickelte.

Dutt kritisiert seine Vorgänger

Dutt bewertet also neu, tut generell aber gut daran, sich vom euphorischen Saisonfinale nicht blenden zu lassen. Schließlich will er nicht die gleichen Fehler machen wie seine Vorgänger, die er am Montag kritisierte. „Da lässt sich kein System erkennen“, sagte Dutt über die Transferpolitik der vergangenen Jahre. Nun liegt es an ihm, das zu ändern – gemeinsam mit der Scouting-Abteilung, dem neuen Trainer Alexander Zorniger und den Nachwuchschefs will Dutt den Umbruch im Team vollziehen. Die Maßgabe dabei: „Wir wollen die Topspieler halten und uns noch verstärken.“ Das wird nicht in allen Fällen machbar sein.

Zum einen würde sich der VfB gerne von einigen Spielern trennen, die gut verdienen und zuletzt keine Rolle mehr spielten. Vedad Ibisevic, Sercan Sararer und Konstantin Rausch zum Beispiel. Die meisten von ihnen haben aber Verträge, die über diese Saison hinaus Gültigkeit haben, und die Interessenten stehen nicht gerade Schlange. „Wir haben zu viele Spieler, für die es keinen Markt gibt“, sagte Dutt, dem klar ist, dass er dieses Problem noch ein, zwei Jahre mitschleppen wird. Zum anderen ist der Sportchef auch auf Transfererlöse angewiesen, um investieren zu können – und Geld in die Kasse kommt nur bei prominenten Abgängen. Bei Antonio Rüdiger etwa.