Teamkollegen beim VfB, Konkurrenten im Länderspiel der deutschen U-21-Nationalmannschaft gegen Portugal: Timo Baumgartl (li.) und Carlos Mané Foto: Baumann

Mit dem VfB kämpfen sie gemeinsam um den Aufstieg, am Dienstag sind Timo Baumgartl und Carlos Mané Konkurrenten. Das Kuriose: Beide haben Heimvorteil.

Stuttgart - Sein Debüt in der deutschen U-21-Nationalmannschaft verlief nicht gerade wunschgemäß. Eingewechselt in der 65. Minute. Rot wegen Notbremse in der 83. Minute. 0:1 in Polen verloren. Kein Wunder also, dass sich Timo Baumgartl darauf freut, sich erneut im Kreise Deutschlands bester Nachwuchskicker zu bewähren. Nachdem er beim 1:0 am Freitag gegen England seine Sperre abgesessen hat, könnte Baumgartl am Dienstag (18 Uhr) wieder im DFB-Dress auflaufen – aber nicht nur deshalb ist die Vorfreude besonders groß.

Es ist immer eine Ehre, bei der U 21 dabei zu sein“, sagt Baumgartl und ergänzt, „zudem spielen wir in Stuttgart – und dann geht es auch noch gegen Carlos . . .“ Der mit Nachnamen Mané heißt und gemeinsam mit Timo Baumgartl beim VfB Stuttgart in der zweiten Liga kickt. Nun treffen die beiden also im Gazi-Stadion beim Duell zwischen Deutschland und Portugal aufeinander. Weshalb es gut sein könnte, dass Timo Baumgartl noch vor dem Anpfiff als Informant gebraucht wird.

Baumgartl lobt Manés Schnelligkeit

Wirklich damit rechnen tut der Abwehrspieler aber nicht. Die Qualitäten von Carlos Mané lägen schließlich auf der Hand, meint er. „Carlos ist ein super Fußballer und sehr kreativ, mit seiner Schnelligkeit ist er jederzeit brandgefährlich“, sagt der 21-Jährige und betont: „Man darf ihm keinen Platz lassen.“ So, oder so ähnlich, wird das Trainerteam um Stefan Kuntz die deutsche Mannschaft wohl auf den Flügelflitzer aus Lissabon vorbereiten.

Dass es vom Anpfiff weg Baumgartl sein wird, der sich Mané in den Weg stellt, ist dabei eher unwahrscheinlich. Gegen England begann das deutsche Team mit einer Dreierabwehrkette, die Gideon Jung (Hamburger SV), Niklas Stark (Hertha BSC) und Marc-Oliver Kempf (SC Freiburg) bildeten. „Die meisten Jungs bei uns im Kader sind bereits gestandene Bundesligaspieler“, sagt Baumgartl und erhebt derzeit keinerlei Ansprüche auf einen Platz in der ersten Elf. Zwar hat der jetzige Zweitligaprofi für den VfB auch schon 38 Bundesligaspiele bestritten, dennoch sieht er sich beim Lehrgang der Nationalmannschaft als Lernenden. „Ich kann mir hier in jedem Training noch was abschauen“, sagt er, „viele meiner Mitspieler spielen schon ein, zwei Jahre länger auf ganz hohem Niveau. Und gerade auf meiner Position ist Erfahrung sehr wichtig.“ Als ein Vertreter des jüngeren Jahrgangs der U 21 gibt sich Baumgartl noch Zeit, um sich in der Nachwuchsauswahl vollends zu etablieren.

Mané will gegen Deutschland treffen

Den Abend in dem Stadion, das in Baumgartls Zeit beim VfB II sein Wohnzimmer war, will er dennoch genießen, sich nach Möglichkeit zeigen – und sich dann schnell wieder auf das Aufstiegsrennen mit dem Club konzentrieren. Die zuletzt drei Spiele ohne Sieg „haben wir aufgearbeitet“, versichert der Innenverteidiger, „jetzt richten wir den Blick auf die Partie gegen Dynamo Dresden“. Natürlich nicht, ohne die richtigen Schlüsse aus der Analyse gezogen zu haben. Die Länderspielpause sei aber gerade richtig gekommen. „Gerade viele junge Spieler sind mit ihren Nationalteams unterwegs und können so auch mal auf andere Gedanken kommen.“

Also auch Carlos Mané. Der allerdings denkt auch im Kreise seiner Landsleute an den VfB – beziehungsweise: an Timo Baumgartl. „Timo ist ein sehr großes Talent, das meiner Meinung nach in Deutschland eine ganz große Zukunft vor sich hat“, lobt er den Kollegen vor dem Aufeinandertreffen im Gazi-Stadion auf der Waldau, „ich freue mich, gegen ihn anzutreten.“ Ist am Dienstagabend der Anpfiff erst einmal erfolgt, soll es dann aber kurzzeitig vorbei sein mit der Freundschaft unter den Kollegen: „Ich hoffe, dass ich im Spiel an ihm vorbeikomme – und möglichst auch ein Tor schieße.“ Auch Baumgartl hofft auf Tore des flinken Portugiesen. Allerdings erst, wenn er wieder das VfB-Trikot übergestreift hat.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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