Die Stoffe, die bei Choreografien wie dieser zum Einsatz kommen, dürfen nicht brennbar sein Foto: Baumann

Das Ordnungsamt der Stadt Stuttgart schaut bei Choreografien in der Cannstatter Kurve genauer hin. Die Ultras des VfB Stuttgart sind sauer.

Stuttgart - Vier Heimspiele, vier Niederlage – es ist gerade nicht leicht, VfB-Fan zu sein. Und als ob die sportlichen Probleme nicht groß genug wären, liegen die Ultras der Roten nun auch noch im Clinch mit der Stadt. Und der Verein steckt mittendrin.

„Verbote, Einschränkungen, Repressionen. Ihr schafft Euch Eure Probleme selbst. Wollt Ihr uns verarschen?“, stand auf einem Transparent, das die Ultras des VfB Stuttgart vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:3) ausrollten. Zunächst hüteten sie die Hintergründe ihrer Botschaft wie ein Staatsgeheimnis. Am Mittwoch ging der Schwabensturm auf seiner Internetseite dann an die Öffentlichkeit: Die Stadt Stuttgart sei Schuld. Sie hätte die Gruppe, die (neben anderen) für die Stimmung in der Cannstatter Kurve verantwortlich ist, „durch unerfüllbare Auflagen fünf Tage vor dem Heimspiel“ gegängelt.

Materialien dürfen nicht entflammbar sein

Konkret angesprochen wird das Ordnungsamt. Mitarbeiter Hans-Jörg Longin klärt auf: „Es geht um die Entflammbarkeit von Leintüchern. Diese müssen speziell imprägniert sein, damit sie nicht sofort zu brennen beginnen, falls sie mit einem Feuerzeug in Kontakt kommen.“ Man stelle sich vor, so Longin, eines dieser Bänder gerate in Brand, wenn es, wie bei Choreografien üblich, über den Köpfen anderer ausgebreitet werde. Die Fans seien im Übrigen schon Ende Juli, also nicht erst fünf Tage vorher, über die Brandschutzregularien informiert worden.

Neu ist das alles nicht. Die Stadt schaut jetzt nur genauer hin. Nun liegt es am Verein, den Konflikt zu vermitteln. Allerdings sind die Ultras in einer anderen Sache gerade auch nicht besonders gut auf ihren Herzensclub zu sprechen. Es geht um die Gewinnung neuer Mitglieder vor der Mitgliederversammlung am 11. Oktober. Dass der VfB dabei vor Heimspielen auch auf die Reize junger Damen setzt, finden die Hardcore-Fans peinlich.