Verschuldete in Dortmund den Ausgleich zum 2:2: Sven Ulreich Foto: Baumann

Irgendeiner beim VfB patzt immer. Beim 2:2 in Dortmund unterlief Torhüter Sven Ulreich der entscheidende Fehler, als er aus dem Tor kam und am Ball vorbeisprang. Das gefiel seinem Trainer verständlicherweise wenig.

Irgendeiner beim VfB patzt immer. Beim 2:2 in Dortmund unterlief Torhüter Sven Ulreich der entscheidende Fehler, als er aus dem Tor kam und am Ball vorbeisprang. Das gefiel seinem Trainer verständlicherweise wenig.

Dortmund/Stuttgart - Jürgen Klopp hatte noch versucht, Sven Ulreich beizuspringen. Wirklich schwer abzufangen sei die Flanke von Marcel Schmelzer gewesen, die Ciro Immobile im Spiel des VfB bei Borussia Dortmund zum 2:2 verwertete. Der Stuttgarter Keeper war zuvor am Ball vorbeigesegelt, weshalb VfB-Coach Armin Veh die gut gemeinte Vorlage seines BVB-Kollegen schlicht ignorierte. Stattdessen sagte er deutlich: „Wenn er rauskommt, muss er den Ball auch haben – da gibt es gar nichts zu diskutieren.“

Ulreich also hatte den Dortmundern den Ausgleich ermöglicht und dem VfB das so dringend benötigte Erfolgserlebnis vermasselt. „Wir waren nahe dran an der Sensation“, sagte denn auch Abwehrspieler Antonio Rüdiger, der wie alle seine Mitspieler nach dem Abpfiff hin- und hergerissen war. Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Armin Veh war genauso unentschlossen – und verordnete sich daher lieber den Blick auf die Entwicklung statt auf das schlichte Ergebnis. Und die stimmte ihn positiv. „Wichtig ist, dass wir uns steigern. Das haben wir schon gegen Hoffenheim und nun auch in Dortmund getan“, sagte der Trainer nach dem zweiten Punktgewinn der Saison und war sicher: „Wenn wir so weiterspielen, glaube ich, dass wir auch die Ergebnisse holen.“ Wenn sie überhaupt so weiterspielen können.

Am Mittwoch gegen den Favoriten in Schwarz und Gelb hatte Veh eine Defensivtaktik mit drei Spielern im zentralen defensiven Mittelfeld gewählt – die einige Vorteile bot: Durch die Mitte kam der Gegner kaum zu Chancen, Christian Gentner und Daniel Didavi hatten als Offensivparts mehr Freiheiten, und Stürmer Timo Werner freute sich ebenfalls über viele Räume („Das war genau mein Spiel“). Die Angriffsbemühungen auf drei Akteure zu beschränken wird im Heimspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Hannover 96 aber nicht gehen, zumal auch die Niedersachsen nicht mit dem Ziel anreisen werden, die Partie 90 Minuten lang zu dominieren. „Das wird ein völlig anderes Spiel“, warnte Veh, der dann noch einen Appell an die Fans richtete.

Weil der BVB am Mittwoch vom frenetischen Publikum zur Aufholjagd getrieben worden war, sagte der VfB-Coach: „Das würde uns auch helfen.“