VfB-Trainer Armin Veh ist nach der 0:2-Niederlage gegen Bremen frustriert. Foto: dpa

Nach der Niederlage bei Werder Bremen ist VfB-Trainer Armin Veh stocksauer: "Wir verteidigen einfach ganz schwach, miserabel. Es ist scheiße, so in die Länderspielpause zu gehen", sagte Veh nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz.

Bremen  - Am Sonntag hatte Armin Veh noch keine Chance zur Fehlerkorrektur. Nur die Ergänzungsspieler kamen zu lockeren Übungen auf das Trainingsgelände in Bad Cannstatt.

Wegen der anstehenden Länderspiele wird es für den Trainer des VfB Stuttgart auch in den folgenden Tagen bis zum wichtigen Heimspiel gegen den FC Augsburg schwer, die große Schwäche seiner Mannschaft in den Griff zu bekommen. „Wir verteidigen einfach ganz schwach, miserabel. Es ist scheiße, so in die Länderspielpause zu gehen. Die Hauptaufgabe wird sein, Standards zu üben“, sagte Veh nach dem 0:2 bei Werder Bremen und dem Absturz auf einen Bundesliga-Abstiegsplatz.

Schwaab erleidet Teilriss des Außenbands am Knöchel

„Ich habe hier den Ernst der Lage schon recht frühzeitig erkannt, aber neun Gegentore nach Standards sind Wahnsinn“, meinte der frustrierte VfB-Coach, der seine Spieler nach einer guten ersten Halbzeit als zu fahrig und fahrlässig kritisierte. In der Länderspielpause will er mit den Daheimgebliebenen erneut die Raumdeckung bei Ecken und Freistößen trainieren, damit die wichtigen Partien gegen den FCA und danach gegen Freiburg gewonnen werden. Verzichten muss er dabei auf Daniel Schwaab. Der 26 Jahre alte Verteidiger fällt mit einem Teilriss des Außenbandes im linken Sprunggelenk bis auf weiteres aus, wie die Diagnose am Sonntag ergab.

„Spielerisch haben wir uns sicherlich weiterentwickelt, aber wir müssen weniger Gegentore kassieren. Beim jetzigen Tabellenstand kann es keine anderen Ziele als den Klassenerhalt geben“, sagte Kapitän Christian Gentner. Nach dem Rückstand durch Sebastian Prödl (30. Minute) vergab er kurz darauf die Gelegenheit zum Ausgleich. „Den muss er aus zwei Metern machen“, sagte Veh. Das wusste auch Gentner: „Bei meinem Kopfball gibt es keine Ausrede, den muss ich machen.“

Schneider. Zweites Tor "Genickschlag"

Als „Genickschlag“ bezeichnete VfB-Sportdirektor Jochen Schneider dann das zweite Tor, das Fin Bartels (57.) nach einer flachen Ecke in den freien Raum mit einem tollen Direktschuss erzielte - und Veh zur Verzweiflung trieb. „Den Ball muss ich doch kommen sehen“, klagte er.

Von der anfänglichen Euphorie nach der Rückkehr des Meistertrainers von 2007 ist schon lange nichts mehr übrig beim Traditionsverein vom Neckar. Zu groß ist die Sorge, dass die Mannschaft nach dem Beinahe-Abstieg in der vergangenen Saison auch dieses Mal bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen muss. Florian Klein versuchte den Blick nach vorne zu richten. „Wir sind in der Rückwärtsbewegung anfällig. Aber jetzt geht es gegen direkte Konkurrenten“, sagte der Österreicher. Augsburg, Freiburg, dann Schalke, Mainz, Hamburg und zum Abschluss der Hinrunde Paderborn lautet das Restprogramm bis Weihnachten.