Huub Stevens fokussiert sich mit dem VfB Stuttgart auf das Spiel beim FC Augsburg. Foto: Bongarts

Vor dem Duell mit dem FC Augsburg hält sich Huub Stevens als Trainer des VfB Stuttgart raus, wenn es um Alexander Zorniger als seinen Nachfolger geht.

Stuttgart - Alexander Zorniger steht als sein Nachfolger beim VfB Stuttgart für die kommende Saison wohl bereits fest, auch wenn die offizielle Bestätigung für diese Top-Personalie noch fehlt. Aber Routinier Huub Stevens lassen derartige Meldungen vor dem nächsten „Endspiel“ im Kampf um den Klassenhalt kalt. „Das ist nicht wichtig“, versicherte der Trainer des Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga zwei Tage vor der Partie beim FC Augsburg. „Ich konzentriere mich auf das Wesentliche. Ich fokussiere mich auf den nächsten Gegner.“

Stevens bestritt am Donnerstag vehement, er habe mit den VfB-Verantwortlichen bereits über seinen Ausstieg im Sommer gesprochen. „Ich fühle mich gut“, betonte der Niederländer. „Letzte Saison war es anders, da war ich wirklich müde.“ Im Vorjahr hatte der kurzfristig verpflichtete Coach die Stuttgarter schon einmal vor dem Abstieg gerettet und danach sein Engagement beendet. In dieser Saison holte ihn der VfB erneut, nachdem der einstige Meistertrainer Armin Veh nach einer Heimniederlage gegen Augsburg und dem Absturz auf Rang 18 nach knapp fünf Monaten freiwillig aufgehört hatte.

Stevens betonte, er wolle sich jetzt ausschließlich auf den Klassenverbleib konzentrieren und keine Debatten über seine Zukunft führen. Sichtlich verärgert betonte der 61-Jährige, dass ein Bericht vor ein paar Tagen, er habe dem VfB seinen Ausstieg zum Saisonende angeboten, jeglicher Grundlage entbehre. „Ich habe mit keinem über dieses Thema gesprochen“, versicherte er. „Wir haben andere Absprachen. Wir wollen erstmal den Klassenerhalt schaffen.“

Nun berichteten mehrere Medien, Zornigers Verpflichtung bei dem Traditionsverein in der kommenden Saison sei bereits perfekt. Der 47 Jahre alte Schwabe habe beim Tabellen-17. einen Dreijahresvertrag unterschrieben, der auch im Fall eines Abstiegs gelte. Die Deutsche Presse-Agentur erhielt aus dem VfB-Umfeld ebenfalls eine Bestätigung dafür.

Ein VfB-Sprecher sagte dazu am Donnerstag: „Wir kommentieren das nicht. Es gibt keine weiteren Statements dazu. Dabei bleibt es.“ Sportdirektor Robin Dutt hatte vor kurzem Aussagen zur Trainerdebatte abgelehnt: „Wir konzentrieren uns nur auf den Klassenerhalt.“ Erklärungen zu Struktur und Personalien gebe es erst danach.

Ein Medienbeauftragter Zornigers teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, der Trainer wolle sich zu der Angelegenheit „momentan nicht äußern“.

Der VfB will in Augsburg den nächsten Schritt aus dem Keller machen

Aber schon seit mehreren Wochen gilt als sicher, dass Zorniger im Sommer Stevens’ Nachfolger wird. Zorniger musste im Februar bei RB Leipzig gehen. Er hatte den Club aus der Regionalliga in die Zweite Liga geführt. RB-Sportdirektor Ralf Rangnick hatte damals mit seiner Ankündigung, der geschasste Coach werde zum VfB wechseln, viel Ärger ausgelöst. Zorniger kennt den Traditionsverein bereits aus seiner Zeit als Assistenztrainer von Markus Babbel von Juli bis Dezember 2009.

Wegen der Spekulationen über den künftigen Stuttgarter Trainer geriet die kommende Partie in der Öffentlichkeit etwas in den Hintergrund, auch wenn die Augsburg-Aufgabe für Stevens absolute Priorität genießt. „Wir stehen noch immer da unten“, wies er auf die nach wie vor bedrohliche Lage des VfB trotz des eminent wichtigen 3:2-Erfolgs gegen Werder Bremen hin. „Wir haben noch nichts erreicht.“

Bei den zuletzt schwächelnden Augsburgern will der VfB mit dem nächsten Sieg den nächsten Schritt aus dem Tabellenkeller tun. Stevens warnte aber: „Das ist eine gute Mannschaft, die nicht umsonst um die internationalen Plätze mitspielt.“

Sicher verzichten muss Stuttgart auf den gelb-rot gesperrten Martin Harnik. Über den Einsatz von Linksverteidiger Adam Hlousek gibt es laut Stevens nach einem Schlag auf die Hüfte noch leichte Zweifel.

Die voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart: Ulreich - Klein, Rüdiger, Niedermeier, Hlousek - Serey Dié, Gentner - Werner, Maxim, Kostic - Ginczek.