Keine Gnade: Schiedsrichter Guido Winkmann (li.) und Rotsünder Antonio Rüdiger Foto: Pressefoto Baumann

Im Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth hatte Antonio Rüdiger lange Zeit eine solide Leistung geboten – doch dann gingen die Nerven mit ihm durch und er kassierte Rot für ein dummes Foul.

Stuttgart - Antonio Rüdiger ist ein junger Mann von ordentlicher Statur. Am frühen Samstagabend bekam der Innenverteidiger des VfB Stuttgart dennoch Geleitschutz. Ein Mitarbeiter der Presseabteilung führte Rüdiger vorbei an den wartenden Journalisten zum Ausgang – verbunden mit dem Hinweis, der Abwehrspieler werde erst am folgenden Tag Stellung nehmen zu jener Aktion, die Bruno Labbadia zuvor als „Dummheit“ bezeichnet hatte.

Im Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth hatte Antonio Rüdiger lange Zeit eine solide Leistung geboten, zwar ein paar Fehler im Spielaufbau gemacht, sich im Abwehrverhalten aber keine Unsicherheit geleistet. Was Rüdigers Nerven derart strapaziert hatte, dass er sie in der 74. Minute nicht im Griff hatte, ist deshalb ein Rätsel. Jedenfalls stellte der 20-Jährige dem Fürther Felix Klaus ein Bein, der Schiedsrichterassistent bemerkte dies, signalisierte das Vergehen seinem Chef – und Guido Winkmann schickte Antonio Rüdiger folgerichtig mit Rot vom Feld. „Das darf er nicht machen“, rügte Fredi Bobic seinen Schützling, „da muss er seine Emotionen im Griff haben.“ Allerdings: Allzu hart wollte der VfB-Sportvorstand mit Rüdiger auch nicht ins Gericht gehen.

Zwar verwies Bobic auf „den schönen Strafenkatalog“, der auch Vergehen dieser Art ahndet, er sagte aber auch: „Wir wollen jetzt nicht auf ihm rumhacken. Toni ist ein junger Bursche.“ Was Labbadia als Erklärung für den Aussetzer hernahm – und als Beweis für seine schon oft aufgestellte These, wie viel Geduld man mit den Talenten eben haben müsse.

Labbadias Geduld hat Antonio Rüdiger zuletzt anscheinend ein wenig strapaziert. Zwar etablierte sich der gebürtige Berliner erst im Profikader und dann auch in der Stammelf als Ersatz des verletzten Serdar Tasci, der Trainer meinte am Samstag dennoch: „Er hat schon einige Fehler in den letzten Wochen gemacht.“ Seinen jüngsten wird Rüdiger wohl mit einer Sperre von zwei Spielen büßen müssen, womit er in den letzten beiden Partien der Bundesligasaison ausfallen wird.

Wie sehr ihn das trifft, bleibt zunächst übrigens sein Geheimnis. Auch am Sonntag zog es Antonio Rüdiger vor zu schweigen.