Luftkampf: Antonio Rüdiger gegen den Berliner Salomon Kalou Foto: Pressefoto Baumann

Nach den Vorschusslorbeeren ging der Schuss für Rüdiger ordentlich nach hinten los. Als der VfB Stuttgart das Geschehen Mitte der zweiten Hälfte beim Stand von 1:1 im Griff hatte, leistete sich der Nationalspieler einen folgenschweren Patzer.

Berlin - Antonio Rüdiger ging mit ordentlich Rückenwind in die Partie bei Hertha BSC. Da war zum einen die Nominierung für die EM-Qualifikationsspiele gegen Polen in Warschau am 11. Oktober (20.45 Uhr/RTL) und drei Tage später in Gelsenkirchen gegen Irland – und da war zum anderen das dicke Lob von Jochen Schneider. „Toni hat in den vergangenen Jahren eine atemberaubende Entwicklung bei uns genommen“, sagte der VfB-Sportdirektor kurz vor der Partie über den Innenverteidiger.

Als das Spiel dann vorbei war, war klar: Nach den Vorschusslorbeeren ging der Schuss für Rüdiger ordentlich nach hinten los. Als der VfB Stuttgart das Geschehen Mitte der zweiten Hälfte beim Stand von 1:1 im Griff hatte, leistete sich der Nationalspieler einen Ballverlust in der gegnerischen Hälfte, die Hertha konterte blitzschnell, Antonio Rüdiger fehlte hinten – und es stand plötzlich 1:2. Schon im ersten Heimspiel gegen den 1. FC Köln (0:2) in der Mercedes-Benz-Arena hatte Rüdiger vor einem Gegentor gepatzt, nun also wieder – auch das ist irgendwie eine atemberaubende Entwicklung für einen Innenverteidiger.

Besonders bitter: In Berlin saß Thomas Schneider auf der Tribüne und beobachtete den Abwehrmann – der Ex-VfB-Coach wird bei den Spielen gegen Polen und Irland erstmals als Assistent von Bundestrainer Joachim Löw im Einsatz sein. Klar ist: Rüdiger wird mit seinem Fehler keine Werbung in eigener Sache betrieben haben.

Dabei hatte der Innenverteidiger in der ersten Halbzeit noch einen starken Auftritt hingelegt. Beim Gastspiel in seiner Heimatstadt Berlin überzeugte er zunächst und spornte die Kollegen einige Male lautstark an. So wies er Angreifer Timo Werner in der ersten Halbzeit nach einem Ballverlust zurecht, Rüdiger marschierte obendrein vorneweg und war so etwas wie der Fels in der Brandung im Spiel des VfB. Dann aber brachte sich Rüdiger Mitte der zweiten Halbzeit selbst um den Lohn seiner Arbeit. „Die Niederlage“, sagte er hinterher, „haben wir uns selbst zuzuschreiben.“