Antonio Rüdiger meldet sich zurück. Nach langer Verletzungspause hofft er auf einen Einsatz beim Heimspiel gegen Werder Bremen. Foto: Getty

Der Abwehrspieler des VfB ist nach seiner Verletzung kaum zu bremsen. Gegen Werder Bremen könnte er am Sonntag in die Bundesliga-Elf zurückkehren.

Stuttgart - Antonio Rüdiger hat die schlimmste Zeit seiner Karriere hinter sich. Operation, Reha, Aufbautraining – und tatenlos dabei zusehen, wie die eigene Mannschaft in den Abwärtsstrudel gerät. „Es waren lange vier Monate“, sagt der Nationalspieler des VfB Stuttgart gequält.

Aber jetzt hat das Warten ein Ende. Rüdiger ist wieder da – und brennt auf einen Einsatz am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen Werder Bremen. Das Knie bereitet keine Probleme mehr, und auch Spielpraxis konnte der 22-Jährige schon wieder sammeln – wenn auch nur mit der zweiten Mannschaft in der dritten Liga. Dort lief am vergangenen Samstag beim 1:0-Erfolg gegen Fortuna Köln zwar noch nicht alles rund für den Innenverteidiger, aber das war am Ende zweitrangig. „Ich war einfach nur happy, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt Rüdiger und lacht mit der Sonne um die Wette.

"Wir brauchen mehr Killerinstinkt“

Jetzt liegt es an Trainer Huub Stevens, ob er Rüdiger (Spitzname: Büffel) schon gegen Bremen in die Schlacht wirft. Ohne Risiko wäre das nicht. Zum einen aufgrund der langen Auszeit des Verteidigers, zum anderen harmonieren Timo Baumgartl und Georg Niedermeier in der Innenverteidigung mittlerweile ganz passabel. Diesen so wichtigen Block sieben Spieltage vor Schluss noch einmal auseinanderzureißen, wird sich Stevens sicherlich gut überlegen. Andererseits: Weder Baumgartl noch Niedermeier sind unersetzlich, beide sind latent fehleranfällig.

Rüdiger könnte der Mannschaft mit seiner Motivation noch einmal einen Schub verleihen. Im Training scharrt er bereits wie ein Rennpferd mit den Hufen. „Wir dürfen nicht mehr so abwartend spielen, wir brauchen mehr Killerinstinkt“, sagt er. Dann ist er sich sicher, dass am Ende auch mindestens Platz 15 herausspringt. „Die Relegation kann nicht unser Ziel sein.“

Dass er es kaum mehr erwarten kann, nach seiner im Dezember erlittenen Meniskusverletzung auf die Bundesliga-Bühne zurückzukehren, hat auch damit zu tun, dass er sich die viermonatige Auszeit eigens verordnet hat. Im Sinne einer möglichst langen Karriere als Fußballer ließ er sich den Meniskus nähen – andernfalls hätte er womöglich schon nach sechs Wochen wieder ins Geschehen eingreifen können. Doch das Risiko wollte er nicht eingehen. Seine beste Zeit hat Rüdiger schließlich noch vor sich.