VfB-Talent Timo Baumgartl hat die Zukunft im Blick. Foto: Pressefoto Baumann

Nachwuchschef Ralf Becker spricht über die fünf Talente, die mit nach Südafrika reisen.

Nachwuchschef Ralf Becker spricht über die fünf Talente, die mit nach Südafrika reisen.

Stuttgart - Ralf Becker ist ein glücklicher Mann in diesen Tagen. Denn es ist ja nicht nur so, dass beim VfB viel über die Nachwuchsphilosophie geredet wird – der Club lässt dabei auch Taten sprechen. Fünf Talente dürfen ins Trainingslager des Bundesligateams nach Südafrika (7. bis 16. Januar) mitreisen, was für Nachwuchschef Becker irgendwie fast schon ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk ist. „Das ist der nächste Schritt auf dem Weg mit unseren jungen Spielern“, sagt er, „das Trainingslager wird eine Riesenchance für die Jungs, sie können Vollgas geben und sich empfehlen.“

Das VfB-Quintett der guten Hoffnung:

Robin Yalcin (19): In Fachkreisen ist der Mittelfeldmann, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann, längst kein Unbekannter mehr. Sämtliche Jugend-Nationalteams hat Yalcin durchlaufen, mit der U 17 wurde er Zweiter bei der EM und Dritter bei der WM. Beim VfB ist der aktuelle U-19-Nationalspieler seit 2009 aktiv. Nach einer Knieverletzung zu Beginn dieser Saison eroberte er sich in der zweiten Mannschaft einen Stammplatz. „Robin ist ein toller Fußballer“, sagt Ralf Becker, „er hat viel Gefühl im Fuß – und das Gespür für den freien Raum.“ Allerdings müsse Yalcin nach seiner Verletzung erst wieder topfit werden.

Tim Leibold (20): Bereits in der Jugend kickte der Linksverteidiger für den VfB. Dann ging es beim Club aus Cannstatt nicht mehr weiter – zunächst. Leibold wechselte zum Oberligisten SGV Freiberg und kehrte dann im Sommer dieses Jahres zum VfB zurück, wo es aufwärts ging. In der zweiten Mannschaft wurde der U-20-Nationalspieler zur Stammkraft und schaffte zum Ende der Hinrunde sogar den Sprung in den Bundesligakader. „Die Zeit in Freiberg hat ihm sehr gut getan“, sagt Nachwuchschef Becker, „dort hat er ordentlich Selbstvertrauen getankt.“ Leibold sei ein kompletter Spieler, meint Becker. „Er ist zweikampfstark, körperlich stabil, zudem ist Tim sehr dynamisch, seine Flanken und das Passspiel sind ebenfalls stark.“ Becker traut es Leibold zu, die Linksverteidiger Konstantin Rausch und Arthur Boka „in Bedrängnis zu bringen“.

Marvin Wanitzek (20): Der offensive Mittelfeldspieler ging einen ähnlichen Weg wie Tim Leibold. Nachdem er bei 1899 Hoffenheim in der Jugend aktiv war, zog es ihn zu einem Oberligisten. Er landete bei Astoria Walldorf, wo er von 2010 bis 2013 kickte – dann ging es zum VfB in die dritte Liga. Dort wurde er Stammspieler, nun will er mehr. „Marvin hat bereits einige Male mit dem Bundesligateam mittrainiert“, sagt Becker. „Er kann die tödlichen Pässe spielen und ist stark bei Standards, Marvin ist ein richtig guter Fußballer – aber nun muss er körperlich noch zulegen und robuster werden.

Arianit Ferati (16): Trainer Thomas Schneider kennt den Mittelfeldspieler bestens. Als U-17-Trainer wurde der jetzige Bundesligacoach mit Ferati deutscher Meister 2013. Zuletzt schaffte er dank starker Leistungen den Sprung ins U-19-Team – und nun darf der ehemalige Jugendspieler der Stuttgarter Kickers mit ins Profi-Trainingslager nach Südafrika reisen. Aus gutem Grund, wie Ralf Becker betont: „Ari ist ein Top-Spieler“, sagt der Nachwuchschef über den U-17-Nationalspieler, „er hat eine super Mentalität, zudem ist er extrem zweikampfstark und ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar.“

Timo Baumgartl (17): Im Jahr 2011 wechselte der Innenverteidiger vom SSV Reutlingen zum VfB – und startete durch. Der U-18-Nationalspieler bringe laut Ralf Becker „alles mit“, was man auf seiner Position braucht: „Er ist sehr schnell, hat eine tolle Spieleröffnung und ist körperlich extrem robust.“ Am Mittwoch feierte Baumgartl sein Drittligadebüt gegen Borussia Dortmund II (1:2) – im Januar darf er wie seine vier jungen Kollegen die große Reise nach Südafrika antreten.