Oft bekommt Patrick Bauer zurzeit keine Spielpraxis. Im Pokalspiel gegen Wiesbaden durfte er ran. Foto: dapd

VfB-Talent bleibt bei den Profis ohne Spielpraxis – zweite Mannschaft hat sich neu formiert.

Stuttgart - Er ist jung, willig und ehrgeizig. Das alles nützt Patrick Bauer nichts. Der Innenverteidiger gehört sogar zwei Mannschaften des VfB Stuttgart an, doch spielen darf er nicht - der Fluch der guten Tat.

Vergangenen Mittwoch hat es endlich geklappt. Da durfte Patrick Bauer (19) in der deutschen U-20-Auswahl von Beginn an ran. Beim 3:2 gegen Italien verursachte er einen Elfmeter, der zum Gegentor führte, später schraubte sich der 1,92 Meter große Hüne hoch und köpfte den Ball zum 3:1 ein. Freud und Leid - das beschreibt auch seine Situation beim VfB treffend. "Sie ist nicht einfach für mich", sagt Bauer.

Vor der Saison war Bauer eines der sieben Talente, die der VfB mit einem Profivertrag ausstattete. Sie sollten über die zweite Mannschaft nach oben geführt werden, lautete der Plan. Dann kam für Bauer alles anders. Weil in Matthieu Delpierre, Georg Niedermeier und Ermin Bicakcic gleich drei Innenverteidiger verletzt ausfielen, wurde Bauer befördert. Seither steht er als Helfer in der Not im Profikader. Darauf hofft jeder Nachwuchsmann. Doch der Aufstieg hat seine Tücken. Im Pokalspiel beim SV Wehen Wiesbaden durfte er zwar eine Stunde lang ran, nachdem sich Bicakcic verletzt hatte, ansonsten aber gilt: Weil Serdar Tasci und Maza gesetzt und fit sind, bleibt für Bauer nur der Stammplatz auf der Bank. "Ich bin in Sorge, dass Patrick ein Opfer von uns wird", sagt Cheftrainer Bruno Labbadia.