Der VfB Stuttgart möchte in der Tabelle der Fußball-Bundesliga langsam klettern. Foto: Getty Images

Der VfB Stuttgart hat mit dem Sieg gegen Werder Bremen den letzten Tabellenplatz verlassen. Als nächstes will man nun den SC Paderborn überholen.

Stuttgart - Der Vorstoß auf Platz 17 nach acht Wochen als Schlusslicht soll beim VfB Stuttgart nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum großen Ziel Klassenerhalt sein. „Das nächste Ziel ist es, Paderborn zu überholen“, kündigte Sportdirektor Robin Dutt am Dienstag bei einer Medienrunde an. Mit einem Sieg beim FC Augsburg will der Traditionsclub als nächstes auf den Relegationsplatz in der Fußball-Bundesliga vorrücken, den aktuell Aufsteiger Paderborn innehat.

Und nach dem schwäbisch-badischen Derby gegen den SC Freiburg am 25. April steht ein Nichtabstiegsplatz auf dem Etappenplan. „Zum rettenden Platz fehlen drei Punkte und ein gutes Torverhältnis. Das gehen wir in den nächsten beiden Spielen an“, sagte Dutt. Trainer Huub Stevens hatte direkt nach dem eminent wichtigen 3:2 gegen Werder Bremen von noch „sechs Endspielen“ gesprochen.

Den beiden VfB-Verantwortlichen ist klar, dass der Klassenverbleib trotz des jüngsten Aufwärtstrends und einer neu gefundenen Stabilität kein Selbstläufer wird. „Die Mannschaft ist noch nicht gefestigt“, urteilte der niederländische Trainer-Routinier. Dutt mahnte jetzt: „Die Liga ist gefährlich, wer eine schlechte Tagesform hat, verliert.“

Aber beim VfB scheint sich auszuzahlen, dass die Entscheidungsträger trotz der extrem schwierigen und kritischen Tabellenlage die Ruhe bewahrt haben. „Seit Monaten zeigen wir Gelassenheit, auch bei Druck“, sagte der Sportdirektor und bekräftigte, dass Stuttgart auch nach dem überlebenswichtigen Sieg gegen seinen Ex-Club Bremen, der ihn im vergangenen Oktober als Trainer entlassen hatte, dieser Linie treu bleiben werde: „Durch diesen Tageserfolg gibt es keinen Grund, von unserer Strategie abzuweichen.“

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Zugleich wies Dutt auf die positiven Auswirkungen dieses hart erkämpften Erfolgs hin. Dass der VfB die Partie in der Nachspielzeit und in Unterzahl drehen konnte, gibt im nervenzehrenden Abstiegskampf zusätzliches Selbstvertrauen. „So ein Sieg löst immer positive Emotionen aus. Wir gehen aber angemessen damit um“, sagte er.

Beim Europa-League-Anwärter Augsburg will der VfB am Samstag seine gute Leistung aus dem Bremen-Spiel bestätigen und den zweiten Dreier hintereinander holen. „Es ist klar, dass wir den Mund nicht zu voll nehmen, aber wir wollen uns auch nicht von vornherein mit einem Unentschieden zufriedengeben“, erklärte Dutt.

Aber selbst ein Sieg garantiert den angepeilten Sprung auf Rang 16 nicht. Paderborn könnte bei den zuletzt wieder schwächelnden Dortmunder Borussen für eine Überraschung sorgen. „Paderborn hat sich zurückgemeldet“, betonte Dutt.

Auf Rechenspielchen, wie Stuttgart die Abstiegszone verlassen könnte, verzichtet Dutt nach eigenen Angaben komplett. „Ich stelle keine Hochrechnungen an, da man sich nicht darauf verlassen kann. Es stehen noch zwei vor uns, die wir überholen wollen“, sagte der 50-Jährige. „Ob man noch zehn oder sieben Punkte für den Klassenerhalt braucht, spielt keine Rolle.“

Lieber vertraut Dutt den Qualitäten des Trainers und des Teams. „Huub hat mit dem Trainerteam einen guten Zugang zu den Spielern. Seine Erfahrung hilft ihm. Er hat aber auch ein Gespür dafür. Er ist sehr authentisch.“ Ein Vorteil ist sicher auch, dass der Niederländer inzwischen auf eine feste Formation vertraut, die er nur noch in Einzelfällen verändert. Und als weiteren Punkt strich Dutt die Geschlossenheit heraus: „Wir leben als Verein den Teamgeist vor.“