Rainer Mutschler sucht eine neue berufliche Herausforderung. Foto: Pressefoto Baumann

Der Marketingchef Rainer Mutschler verlässt den VfB Stuttgart und wechselt zum Eishockey nach Ravensburg.

Stuttgart - Im schnelllebigen Fußballgeschäft sind 17 Jahre fast schon eine Ewigkeit. So lange arbeitet Rainer Mutschler (56) beim VfB Stuttgart, seit dem 1. Januar 2000. Da kann man durchaus von einer Ära sprechen – eine Ära, die jetzt allerdings endet. Mutschler verlässt den Club und wechselt auch gleich die Sportart. Statt in der Mercedes-Benz-Arena hält er sich künftig verstärkt in der Ravensburger Eissporthalle auf, als Marketingchef des dortigen Eishockey-Zweitligisten Towerstars.

Die Ausgliederung ist durch

Damit wird Mutschler dann in einer dritten Disziplin tätig, nach seinen 15 Jahren als Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft im Bereich Ski alpin, wo er mit Stars wie der Olympiasiegerin Katja Seizingen zusammenarbeitete, und nach seiner Station beim VfB. Auf dem Wasen erwischt er nun einen hervorragenden Moment für seinen Abgang, da das Team erstens soeben den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft hat. Und zweitens stimmten die Mitglieder am 1. Juni der Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Gesamtverein zu, wofür Mutschler in den vergangenen beiden Jahren federführend und an vorderster Front gekämpft hatte.

Er war der Projektleiter, zuerst unter dem Präsidenten Bernd Wahler und anschließend unter dessen Nachfolger Wolfgang Dietrich. Insofern war das erfolgreiche Votum am 1. Juni auch ein persönlicher Triumph für Mutschler, den es jetzt wieder in seine Heimat nach Oberschwaben zieht. Er stammt aus Bad Saulgau – das Pendeln zwischen Tettnang, wo seine Familie lebt, und Stuttgart ist vorbei.

Das war ein Grund, der für die Ravensburg Towerstars gesprochen hat. Daneben war es auch so, dass sein Kapitel beim VfB mit der anfangs bei vielen Fans umstrittenen, letztlich jedoch mit einer überzeugenden Mehrheit vollzogenen Ausgliederung abgeschlossen war. Die Frage lautete, ob es angesichts dessen für Mutschler neue Herausforderungen im Club gegeben hätte und ob er hier beruflich noch weitergekommen wäre. „Einerseits bedauern wir sein Ausscheiden sehr, auf der anderen Seite respektieren wir aber seine Entscheidung“, erklärt Dietrich in einer Pressemitteilung.

Höhepunkt war die Meisterschaft 2007

Im Laufe der Jahre übte Mutschler beim VfB verschiedene Funktionen aus. So war er Geschäftsführer der Marketing GmbH, er kümmerte sich verantwortlich um die Unternehmensentwicklung, und er gehörte dem erweiterten Vorstand an. Auf diese Weise hat Mutschler den Verein geprägt – mit dem Höhepunkt Meisterschaft 2007. Nun fängt er in Ravensburg von vorne an – und für Mutschler heißt es: Puck statt Ball.