Seit der Jugend beim VfB: Christian Gentner (li.) und Daniel Didavi Foto: Baumann

Fünf VfB-Profis stammen aus Stuttgart und der Region. Alle tragen sie beim aufregenden Saisonfinale eine besondere Verantwortung. Psychologen meinen: Das muss kein Nachteil sein.

Stuttgart - Angenommen, nur mal angenommen, den VfB ereilte an diesem Samstag das Aus in der Bundesliga, dann würde nicht nur der Verein absteigen. Dann würde, in allen Konsequenzen, die ganze Region absteigen. Zumindest könnte das Selbstwertgefühl all jener, die mit den Roten bangen, die eine oder andere Delle davontragen.

„Für Stuttgart geht es um ein Stück Lebensqualität“

Das weiß auch Robin Dutt. „Für Stuttgart geht es um ein Stück Lebensqualität“, sagt der Sportvorstand mit Blick auf die entscheidende Partie beim SC Paderborn. Dutt hat ein feines Gespür dafür, wie die Fußballfans in der Region ticken: „Ich bin hier aufgewachsen, das gelbe Kehrwochen-Schild mit dem roten Besen darauf ist von Tür zu Tür gewandert, das ist Teil unserer Kultur.“

Und noch etwas gehört zum Wesen der hiesigen Bevölkerung: „Die Schwaben verstehen sich als Schaffer, mit extrem hohem Anspruch, das Bruddeln gehört dazu“, sagt Dutt, „hier wird nicht kritisiert, hier wird gebruddelt.“ Aber nicht nur.

Neulich stand Robin Dutt vor einer roten Ampel. Der Fahrer neben ihm kurbelte das Seitenfenster herunter und sagte kämpferisch: „Gebt nicht auf – wir drücken euch die Daumen.“ Auch das sind Schwaben. In der Not rückt die Region zusammen.