Antonio Rüdiger hat gegen den 1. FC Köln nicht seinen besten Tag erwischt Foto: Baumann

Antonio Rüdiger hat gegen den 1. FC Köln unter den Augen des Bundestrainers nicht seinen besten Tag erwischt. Der VfB-Verteidiger hat dennoch die Chance auf einen Einsatz im Nationalteam.

Antonio Rüdiger hat gegen den 1. FC Köln unter den Augen des Bundestrainers nicht seinen besten Tag erwischt. Der VfB-Verteidiger hat dennoch die Chance auf einen Einsatz im Nationalteam.

Stuttgart - Hätte man die 90 Minuten von Antonio „Toni“ Rüdiger gegen den 1. FC Köln in ein Bewerbungsvideo für die Nationalmannschaft zusammengefasst, wäre sicher nur ein Urteil dabei herausgekommen: durchgefallen. Das lag nicht nur am 0:2 durch Anthony Ujah (33.), das der Innenverteidiger dem FC-Stürmer unfreiwillig per Kopf auflegte. Auch im Spielaufbau zeigte der 21-Jährige deutliche Schwächen. Seine langen Bälle landeten in aller Regel beim Gegner. So war es nicht nur für den VfB, sondern vor allem für Antonio Rüdiger vor allem eines: ein gebrauchter Tag.

Zwar verrichtete der kantige Abwehrspieler sein Tagwerk ansonsten ordentlich, ging aus 82 Prozent der Zweikämpfe als Sieger hervor. Aber das hilft am Ende wenig, wenn die entscheidenden verloren gehen.

Dass auch noch Bundestrainer Joachim Löw Zeuge des Rüdiger’schen Fehlauftritts wurde, setzte dem Ganzen die Krone auf. Vor dem Spiel war er voll des Lobes über den Abwehrspieler, den er ins Aufgebot für das Testländerspiel am Mittwoch in Düsseldorf gegen Argentinien (20.45 Uhr/ZDF) und für den Auftakt in der EM-Qualifikation vier Tage später in Dortmund gegen Schottland (20.45 Uhr/RTL) berufen hatte. Rüdiger sei „ein kleiner Boateng, der nur noch ein wenig reifen müsse“, sagte Löw.

Ob der Vergleich nun weit her geholt ist oder nicht: Die Aussichten für Rüdiger, ebenjenen Jérôme Boateng am Mittwoch zu ersetzen, stehen gar nicht so schlecht. Der Bayern-Verteidiger musste beim 1:1 in Schalke mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. Auch hinter dem Einsatz von Mats Hummels steht ein Fragezeichen. Der Dortmunder hat Probleme mit der Fitness und noch kein Bundesliga-Spiel bestritten. Also könnte tatsächlich die Stunde des gebürtigen Berliners schlagen, zumal die Alternativen in der Innenverteidigung nach dem Rücktritt von Per Mertesacker rar sind.

Beim VfB glaubt man, dass die Länderspielwoche Rüdiger guttun wird – gerade nach so einem verpatzten Spiel wie gegen Köln. Trainer Armin Veh wollte seinem Schützling auch gar keinen Vorwurf machen. Ein Fehler wie jener, der zum 0:2 führte, könne immer mal passieren, sagte er. Allzu vieler dieser Art sollte sich Rüdiger mit Blick auf seine Nationalmannschaftskarriere aber nicht mehr erlauben – schon gar nicht in dieser Woche.