VfB-Spieler Christian Gentner
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Vor dem Südderby in der Allianz-Arena: Der VfB fährt mit breiter Brust nach München – Ob Martinez spielt oder nicht, ist Labbadia egal.

Stuttgart - Ob Bayern Münchens 40-Millionen-Neuzugang Javi Martinez spielt oder nicht, ist Bruno Labbadia ziemlich egal. „Wenn er nicht spielt, spielt eben Luiz Gustavo – und auch der hat eine enorme Qualität“, sagte der VfB-Trainer vor dem Südschlager in der Allianz-Arena an diesem Sonntag (17.30 Uhr/Sky, Liga total). Es sei ihm auch gleich, ob Franck Ribéry bei den Münchnern in der Startelf steht oder Xherdan Shaqiri, Mario Gomez oder Mario Mandzukic. „Die Bayern haben einfach eine Riesenqualität in der Breite und sich für diese Saison noch einmal enorm verstärkt“, erklärte Bruno Labbadia.

Bammel vor dem Starensemble haben der VfB-Trainer und sein Team dennoch nicht. Im Gegenteil. Mit viel Selbstvertrauen und dem Schwung aus dem Einzug in die Europa League macht sich der Tross an diesem Samstagnachmittag auf den Weg in die bayrische Hauptstadt. „Wir haben keine Angst, sondern wir freuen uns auf das Spiel“, betonte Labbadia. Auf ein Spiel, in dem der VfB von Beginn an auch offensiv mitmischen will. „Wir werden uns sicher nicht hinten reinstellen und warten, was der Gegner macht. Ich gehe nicht in eine Partie mit dem Ziel, unentschieden zu spielen“, versprach der Trainer, obgleich er sich im Klaren ist, was seine Mannschaft erwarten wird: „Die Bayern wollen unbedingt angreifen dieses Jahr. Sie haben zwei Jahre lang keinen Titel geholt, das tut ihnen richtig weh.“

Was Bruno Labbadia Mut macht, ist die kontinuierliche Entwicklung seiner eigenen Mannschaft. „Wir haben in den vergangenen 21 Monaten hart gearbeitet. Nun habe ich ein Team, das gut steht, das diszipliniert ist und das sich fußballerisch enorm weiterentwickelt hat“, sagte der Coach. Eben diese Qualitäten brauche man, um gegen den Rekordmeister zu bestehen.

Und auch Fredi Bobic, der in insgesamt 29 Partien als Spieler und als Sportdirektor noch nie gegen die Bayern gewonnen hat, hat Hoffnung, dass seine Negativserie am Sonntag endet. „Beim 0:2 in der vergangenen Saison hatten wir die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Da haben wir nicht schlecht gespielt, wir waren aktiver als die Münchner. Wichtig ist, dass die Mannschaft willig und mutig genug ist, den Bayern Paroli zu bieten“, erklärte er.

Ob Javi Martinez am Sonntag versuchen wird, den Offensivdrang der Stuttgarter zu stoppen, ob er auf der Bank sitzt oder gar nicht im Kader steht, ließ Jupp Heynckes noch offen. Er wolle so schnell wie möglich auf den Platz, hatte der Spanier angekündigt. Es sieht aber danach aus, als würde der Bayern-Coach seinem defensiven Mittelfeldspieler nach all dem Trubel noch eine Verschnaufpause gönnen. Und wenn nicht? Bruno Labbadia jedenfalls wäre es egal.