Jan Schindelmeiser muss Verstärkungen vorerst weiter von außen rekrutieren. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart hat in diesem Sommer keinen frischen Schwung aus dem eigenen Nachwuchs zu erwarten – es mangelt an Talenten, die auf dem Sprung sind. Für Sportchef Schindelmeiser ist das aber kein Problem.

Stuttgart - Auf die oft gestellte Frage, ob es denn keinen Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum gebe, der in naher Zukunft für Aufsehen sorgen könne, schüttelte VfB-Sportchef Jan Schindelmeiser bereits während der Wintervorbereitung und auch immer wieder danach stets den Kopf. Niemand dränge sich aktuell auf, bestätigte er unserer Redaktion. Auch deshalb schlug man auf dem Transfermarkt die Route ein, auf junge, entwicklungsfähige, hungrige Spieler zu setzen – allerdings wurden diese überall auf der Welt gescoutet. Es kamen Julian Green (21), Ebenezer Ofori (21), Jérôme Onguéné (19) und Josip Brekalo (18). Alterschnitt: 19,75 Jahre.

Weiter kein Fohlen mit großem Potenzial im Stall

Auch jetzt, gut viereinhalb Monate später, stellt sich die Lage nicht anders dar. In der am 3. Juli startenden Sommervorbereitung wird kein Fohlen aus dem eigenen Stall in den Kader aufrücken. Das bestätigte Schindelmeiser gegenüber dem Magazin „kicker“. „Wir werden in diesem Jahr niemanden fest in den Profikader integrieren können“, lässt der Sportchef verlauten.

Im letzten Jahr hatte es immerhin Berkay Özcan geschafft und sich auch etabliert. Doch Schindelmeiser hält die Türen offen: „Jeder kann sich qualifizieren. Wir schauen ganz genau hin, wer es schaffen kann und wer hart daran arbeitet, seine Chance zu nutzen.“ Auch ein generelles Problem sieht er nicht: „Es ist völlig normal, dass nicht jedes Jahr drei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs aufrücken.“

Um die aktuelle Situation zu verbessern soll nach Ende der Transferphase verstärkt an der baulichen und personellen Infrastruktur im Nachwuchsbereich gearbeitet werden. Die finanziellen Mittel dazu stehen aufgrund der Ausgliederung und der damit verbundenen Finanzspritze der Daimler AG bereit. „Wir haben allergrößtes Interesse daran, in Zukunft wieder mehr Spieler aus unserem eigenen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) in den Profikader zu integrieren“, so Schindelmeiser.