VfB-Maskottchen Fritzle, Durchhalteparolen: Gemeinsam den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga verhindern. Thomas Schwarz, ein VfB-Fan, meint: "Platz 15 ist auf jeden Fall drin." Foto: Baumann

Er hält seinem Verein von Kindesbeinen an die Treue. Er hat große Siege mit dem VfB gefeiert und bittere Niederlagen betrauert. Thomas Schwarz, ein VfB-Fan wie viele. Ein Gespräch darüber, was er denkt, was er fühlt, was ihn ärgert, was ihn zermürbt – aber auch, was ihm Hoffnung macht.

Hallo Herr Schwarz, schweben Sie nach dem Sonntag noch auf Wolke sieben?
Das 3:2 gegen Werder Bremen war der Wahnsinn! Ein seltenes Glückserlebnis. Umso mehr koste ich es aus.
So ein Siegtreffer in der Nachspielzeit entschädigt für vieles.
Wann gab es so etwas zum letzten Mal? Carlos Dunga gegen Borussia Dortmund 1993?
Nicht ganz, es war der Ausgleichstreffer zum 2:2. Der letzte entscheidende VfB-Treffer in der Schlussminute gelang Christian Gentner 2012 – zum 4:4, ebenfalls gegen den BVB.
Auch schon ein Weilchen her. Das zeigt nur, dass man als VfB-Fan zuletzt nicht viel zu lachen hatte.
War das Fan-Leben jemals so hart wie in dieser Saison?
Puh. Ich glaube nicht. Höchstens 1976/77, in der zweiten Liga. Ich ging damals zwar schon ins Stadion, kann mich aber zum Glück nicht mehr so genau daran erinnern.
Als VfB-Anhänger ist man aber bis heute erfolgsverwöhnt.
Gefühlt ist unser Tabellenstandard ja immer noch Platz vier bis sieben – wenn wir nicht zwischendrin mal zufällig Meister werden. Platz sechs war ja schon Grund genug zu meckern. Und wenn wir donnerstags Europa League spielten, haben wir uns über die vielen Sonntagsspiele aufgeregt. Das waren Sorgen . . .
Heute wären Sie froh, wenn Ihr Herzensverein nicht absteigt. Wird’s noch was mit dem Klassenverbleib?
Vor dem Bremen-Spiel hatte ich auf eine erfolgreiche Relegation gegen den KSC getippt. Jetzt glaube ich, dass Platz 15 auf jeden Fall drin ist.
Teilen Sie die Ansicht, wonach ein Abstieg reinigende Wirkung haben könnte?
Mein Nebensitzer auf der Haupttribüne will sich kommende Saison nur eine Dauerkarte für die zweite Liga kaufen – noch so eine Saison in der Bundesliga wolle er sich nicht antun, sagt er. Ich halte das für Quatsch. Wer garantiert einem denn, dass es danach automatisch wieder aufwärtsgeht wie vor 40 Jahren? Mit heute lässt sich das doch gar nicht mehr vergleichen. Die Konkurrenz in der zweiten Liga ist riesengroß.