Wohin verschlägt es Antonio Rüdiger? Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB-Verteidiger Antonio Rüdiger tut sich bei der Suche nach neuem Club schwer: VfL Wolfsburg steigt wohl aus – kommt Abwehrmann Emiliano Insua?

Stuttgart - Wieder ein Tag vorüber, wieder nichts passiert. Wann, fragen sich die Strategen des VfB Stuttgart, bringt Antonio Rüdiger den Verein, der seinen sportlichen Ansprüchen genügt und willens ist, die geforderten 18 Millionen Euro für den Nationalspieler zu zahlen? Robin Dutt, der Sportvorstand, sieht die Sache noch gelassen. Er ist nicht am Zuge, und wenn alle Stricke reißen, bleibt Rüdiger eben ein Roter. Trainer Alexander Zorniger, der Rüdiger vorübergehend vom Training freigestellt hat, ist schon eher in Eile. Schließlich will er möglichst rasch planen – entweder mit Rüdiger oder mit dessen Nachfolger, für dessen Integration er ausreichend Zeit benötigt.

Über Nacht wird sich jedenfalls kaum eine Lösung finden. Und so, wie sich Rüdiger (22) und sein Berater Sahr Senesie (30) geben, erwecken sie den Anschein, als seien da zwei erwachsene Jungs in der großen weiten Welt auf Abenteuer-Tour. Die beiden amüsierten sich jedenfalls königlich, als sie am Donnerstag der Anruf im Auto erreichte. „Wir sind in Deutschland unterwegs“, sagte Senesie – was nicht auf intensive Verhandlungen mit den Interessenten FC Chelsea und Atletico Madrid hindeutet. Den Weg nach Wolfsburg können sie sich ohnehin sparen. Der VfL hat Rüdiger offenbar abgehakt. Stattdessen schaut er sich bereits nach Alternativen um und ist bei Chancel Mbemba (20/RSC Anderlecht) gelandet. Bei einem Treffen mit dessen Berater hat VfL-Manager Klaus Allofs freudig festgestellt, dass der Belgier bei ähnlichen sportlichen Anlagen preiswerter zu haben ist als Rüdiger.

Nicht ganz zufällig ist Mbemba auch bei Atletico Madrid ein Thema – genau wie Rüdiger. Das Interesse ist auch beim VfB angekommen – nur nicht beim Spieler selbst. „Von Atletico ist bisher niemand an mich herangetreten“, sagt Sahr Senesie. Das überrascht dann doch einigermaßen, vor allem den VfB. Weiß eigentlich noch wer, was da gilt? Nicht genug der Irrungen und Wirrungen. Denn dann sagt Senesie auf die Frage, welcher Transfer klappen könnte: „Wir müssen ja nicht weg.“ Dabei hat Antonio Rüdiger vor kurzem gerade deshalb den Berater gewechselt, um möglichst schnell vom VfB loszukommen - von Uli Ferber, der eher auf einen Verbleib gedrängt hatte, zu Senesie, der zugleich sein Halbbruder ist.