Zorniger hofft auf eine Rückkehr zur Normalität Foto: AP

Business as usual beim Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg? Sicher nicht. Dabei geht es wie in jedem Spiel um drei Punkte – um drei sehr wichtige sogar.

Stuttgart - Beim VfB Stuttgart bricht niemand in Jubelstürme aus, wenn es gegen den FC Augsburg geht. Das hat nichts mit einer Abneigung gegen die bayerischen Schwaben zu tun als vielmehr rein sportliche Gründe. Fünfmal in Folge hat der VfB Stuttgart zuletzt gegen den FCA verloren. Zweimal hatte dies weitreichende Folgen: Vor fast genau einem Jahr, am 23. November 2014, suchte Coach Armin Veh nach einer 0:1-Heimniederlage gegen die Augsburger das Weite. Im August 2013 hatte die Clubführung nach einer Pleite in Augsburg genug vom Trainer: Bruno Labbadia musste gehen.

Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) versucht nun Alexander Zorniger, den Augsburg-Fluch zu besiegen, wobei sein Posten auch bei einer Niederlage nicht zur Diskussion stehen dürfte. Es geht schlicht um drei Punkte, um drei wichtige Punkte. Mit dem dritten Heimsieg nacheinander könnten sich die Roten aus der Abstiegszone befreien. „Wir wollen in andere Bereiche der Tabelle vorrücken, und ich bin überzeugt, dass wir dahin kommen“, sagte Zorniger und gab zu: „Ich hätte es gern schneller gehabt.“

Können nicht sagen, das Ergebnis ist egal

Gegen den FC Augsburg erwartet der 48-Jährige ein Spiel mit „vielen Umschaltaktionen, die vielleicht nicht immer so ganz sauber aussehen werden“. Anders gesagt: Er rechnet mit einem schweren Spiel, in dem er seiner Mannschaft im Aufbau auch Fehler zugesteht. Deshalb lautet die Devise: Im Zweifel auf Nummer sicher. Im Training in den vergangenen zwei Wochen lag der Schwerpunkt deshalb auf der „richtigen Balance aus aggressivem Angriffsspiel und kompakter Defensive“.

Robbie Kruse und Filip Kostic werden nach ihren Verletzungen im Kader stehen, auch wenn beide noch nicht bei hundert Prozent sind. Auch Lukas Rupp ist nach seinem Handbruch wieder eine Option. Seine Karbonschiene schränke den Mittelfeldspielern jedoch ein, sagte Zorniger.

Nach den Vorfällen von Paris und Hannover ist die Partie für den Trainer kein Spiel wie jedes andere. „Es wird ein komisches Gefühl sein. Ich hoffe, wir können bald zur Normalität zurückkehren.“ Die galt es in den vergangenen Tagen so gut wie möglich vorzuleben. Trainingseinheiten fielen keine aus. Die Spieler hätten die Vorfälle so gut es geht weggesteckt, sagte Zorniger. Bei aller Betroffenheit weiß auch er, dass ihn die Geschäftsmäßigkeit des Bundesligabetriebs schnell einholen wird. „Wir können nicht nach 34 Spieltagen auf die Tabelle schauen und sagen, wir haben am 13. Spieltag ein Spiel hergeschenkt, weil das Ergebnis egal war.“