Manager Robin Dutt und Trainer Jürgen Kramny sind sich einig und wollen sich vom gut verlaufenen Trainigslager nicht blenden lassen. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart ist aus dem Trainingslager im türkischen Belek abgereist. Hinter dem Team liegt eine arbeitsreiche und erfolgreiche Zeit. Doch blenden lassen will sich davon niemand.

Belek - Der VfB Stuttgart ist nach erfolgreichen Tagen in Belek aus dem Trainingslager abgereist. Sehr intensive Einheiten, in denen alle voll mitzogen, keine Verletzten, drei ungeschlagene Testspiele bei nur einem Gegentor, zufriedene Protagonisten – das ist in aller Kürze das Fazit einer Reise, die Sie in unserem Liveticker aus Belek nachlesen können. Doch anders als in den Jahren zuvor will man dies nicht zu hoch hängen.

Trainer Jürgen Kramny sieht noch viel Arbeit

„Wir waren sehr kontrolliert, sehr aktiv, sehr dominant, haben zu Null gespielt und nur zwei Torchancen zugelassen“, umreißt er das 2:0 gegen Hannover 96 zum Abschluss. Während in der ersten Halbzeit der Block mit den jungen Spielern um Arianit Ferati und Mart Ristl im 4-1-4-1-Ssytem defensiv sehr stabil stand, machte es der Block mit der potenziellen Startaufstellung für das Spiel gegen Köln in Halbzeit zwei im 4-2-3-1 offensiv besser. Dennoch ist das System mit nur einem Sechser ein Modell für die Zukunft. „Wir haben drei zentrale Spieler, die unterschiedlich aufgestellt werden können. Ich denke das 4-1-4-1 ist ein Modell, das wir in der Rückrunde des Öfteren einmal sehen werden. Grundsätzlich wollen wir variabler auftreten als in der Hinserie“, ließ Kramny wissen.

Allzu viel Lob will er aber nicht hören. „Man sagt uns ja nach, die beste Qualität der Teams im Tabellenkeller zu haben. Doch das nützt uns nichts. Schon gar nicht, wenn wir darüber die Defensive vernachlässigen. Daher haben wir genau an diesem Punkt verstärkt gearbeitet“, erklärt Kramny. Noch wichtiger sei es aber, die „notwendige Mentalität zu entwickeln. Es geht nur über den Teamgeist.“ An jenem gelte es permanent zu arbeiten, da dies im Abstiegskampf den Ausschlag geben könne. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns“, so Kramny weiter.

Bloß nicht blenden lassen

Sportchef Robin Dutt pflichtete ihm bei. Motto: Das gut verlaufene Trainingslager und das erfolgreiche Testspiel zum Abschluss bloß nicht zu hoch hängen. „Wir brauchen die Zeit bis zum Köln-Spiel, um noch mehr Tempo, mehr Präzision in unsere Aktionen zu bringen“, legte er die vakanten Baustellen offen. Auch Dutt war deutlich anzumerken, dass er die zurückliegenden Tage nicht überbewerten wollte. Wohlwissend, dass sich der VfB davon nichts kaufen kann, wenn erneut ein so kapitaler Fehlstart in die Rückserie folgt wie zu Beginn der Saison. Null Punkte aus fünf Spielen, das will nun wirklich keiner mehr am Wasen. Es gilt also die Sinne zu schärfen, erfolgshungrig und fokussiert zu bleiben.  

Dennoch gab es auch Dinge, die Dutt besonders positiv ins Auge fielen. „Die Mannschaft konnte immer den Schalter umlegen, sowohl im Training als auch in den Spielen hat man gesehen, dass sie Vollgas gab. Außerhalb des Platzes ging es dann sehr locker zu und man hat gesehen, das sich ein toller Teamgeist entwickelt hat.“ Auch hier deckt sich Dutts Einschätzung mit der von Kramny. „Emotionalität und Mentalität – darum wird es im Abstiegskampf gehen. Wir müssen mit jeder Faser unseren Mann stehen. Diese Eigenschaften, gepaart mit unserer Qualität und dem Zusammenhalt in der Mannschaft können im Abstiegskampf entscheidend sein." Angesprochen auf einen Gewinner der Vorbereitung wollte sich der Sportchef keinen Namen entlocken lassen. „Den gibt es so eigentlich nicht, alle haben einen guten Job gemacht. Wenn ich jemand hervorheben müsste, dann unsere vier Nachwuchsleute Benjamin Uphoff, Mart Ristl, Arianit Ferati und Marvin Wanitzek. Sie haben gezeigt, dass sie wirkliche Optionen geworden sind.“

Für die Mannschaft, die in diesen Minuten in Stuttgart landete, geht es heute noch mit einem leichten Lauf weiter. Morgen hat das Team frei und am Samstag beginnt die Vorbereitung auf das Spiel gegen Kickers Würzburg an diesem Sonntag (15.30 Uhr). Danach gibt es nur noch ein Ziel: Den erfolgreichen Start in die Rückrunde gegen den 1. FC Köln (Samstag, 23. Januar, 15.30 Uhr).