Fit machen im Montafon: Der VfB will in Schruns die Basis für eine erfolgreiche Saison legen Foto: Pressefoto Baumann

Es kann nur besser werden. Getreu diesem Motto hat der VfB Stuttgart nach der verkorksten letzten Saison seine Reise ins Trainingslager nach Schruns angetreten. Dort ist erst mal Basisarbeit angesagt: Rennen, Schuften, Schwitzen.

Es kann nur besser werden. Getreu diesem Motto hat der VfB Stuttgart nach der verkorksten letzten Saison seine Reise ins Trainingslager nach Schruns angetreten. Dort ist erst mal Basisarbeit angesagt: Rennen, Schuften, Schwitzen.

Schruns - Lauftrainingslager rangieren in der Beliebtheitsskala von Fußballprofis gleich hinter dem Zahnarztbesuch. Rennen, schuften, schwitzen stehen auf der Tagesordnung ganz oben. Das geliebte Spiel mit dem Ball kommt erst an zweiter Stelle. Die Devise lautet: Am Anfang muss es auch mal weh tun.

Immerhin: Tief Michaela hat am Montag die schwüle Luft auch aus den Bergen Vorarlbergs vertrieben. Die äußeren Bedingungen passen, und außerdem, ganz wichtig: „Die Trainingsplätze sind in einem Top-Zustand“, wie Christian Gentner zu berichten weiß.

Der Kapitän des VfB Stuttgart bereitet sich fernab des WM-Trubels mit seinen 23 Mannschaftskollegen seit Sonntag auf die am 24. August beginnende Bundesliga-Saison (bei Borussia Mönchengladbach) vor. Die zwingend besser werden soll als die letzte – was angesichts eines 15. Tabellenplatzes und des Beinahe-Abstiegs auch nicht allzu schwer fallen sollte.

Mit Saisonzielen freilich will er sich nicht beschäftigen. Der ganze Verein hat bewusst kein Ziel ausgegeben. Neu-Trainer Armin Veh möchte gerne „langsam was aufbauen“. Da stören verfrühte Festlegungen auf einen Tabellenplatz nur.

Für den Rückkehrer auf die VfB-Trainerbank sind zunächst drei Dinge wichtig: Er hat sechs Wochen, seine Mannschaft zu formen, was ein komfortables Zeitpolster ist. Zweitens: Bis auf die WM-Fahrer Vedad Ibisevic (Bosnien-Herzegowina), Gotoku Sakai (Japan) und Carlos Gruezo (Ecuador) sind alle Mann an Bord – einschließlich des Neuzugangs Daniel Ginczek aus Nürnberg, der noch an den Folgen eines im Februar erlittenen Kreuzbandrisses laboriert. Was den Trainer besonders freut: Alle Spieler kamen fit aus dem Urlaub zurück. Keine schlechten Laktatwerte, kein Übergewicht (wie weiland bei Alexandru Maxim ). Konditionstrainer Günter Kern streckt den Daumen nach oben: „Alles bestens.“

An der Seite von Armin Veh bittet er bis zum kommenden Sonntag zweimal täglich zum Tanz. Im Wesentlichen geht es darum, die für Fußballer spezifische Grundphysis zu erlangen. Das funktioniert nicht mehr nur über reine Waldläufe und Hanteln, sondern über eine bestimmte Mixtur aus Laufen, Sprinten und speziellem Bewegungstraining. Das mag abwechslungsreicher sein als früher, die Mühen mindert es nicht. Wie sagt Kapitän Gentner: „Es ist nicht so das reine Vergnügen.“

Das steht für Dienstag, 22 Uhr, auf dem Programm. WM-Halbfinale Deutschland-Brasilien. Im Ortszentrum von Schruns gibt es Public Viewing, doch das machen die Spieler im Hotel schon selbst. „Um zehn ist auf jeden Fall kein Training angesetzt“, sagt Gentner und lacht.