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Im Gazistadion sahen 710 Zuschauer ein abwechslungsreiches Fußballspiel, bei dem sich die Gäste nicht versteckten. Einen Tag vor der Partie hatte die Alemannia ihre Insolvenz angekündigt.

Stuttgart - Neunmal hatte Soufian Benyamina (22) in der vergangenen Saison in 33 Spielen getroffen. Diese Bilanz hat der Stürmer des Fußball-Drittligisten VfB Stuttgart II in dieser Spielzeit bereits nach 17 Spielen übertroffen. Am Samstag machte er seine Treffer neun und zehn – und schoss das Team von Trainer Jürgen Kramny damit zum 2:1(1:1)-Heimsieg gegen Alemannia Aachen.

Im Gazistadion sahen 710 Zuschauer ein abwechslungsreiches Fußballspiel, bei dem sich die Gäste nicht versteckten. Einen Tag vor der Partie hatte die Alemannia ihre Insolvenz angekündigt, der Antrag soll in der kommenden Woche gestellt werden. Das alles aber war den Alemannia-Spielern nicht anzumerken – Trainer René van Eck hatte vorgesorgt: „Ich habe den Spielern gesagt, dass das eine Charakterfrage ist. Es geht jetzt nur noch um eines: Die Alemannia muss gerettet werden, irgendwie.“ 200 Aachen-Fans waren mit nach Stuttgart gefahren – und mussten nach der finanziellen dann auch noch eine sportliche Pleite miterleben.

VfB-II-Stürmer Christoph Hemlein war in der 26. Minute von Alemannia-Keeper Michael Melka gefoult worden, den fälligen Strafstoß verwandelte Benyamina. Zwar gelang den Gästen noch der Ausgleich durch Kai Schwerdtfeger (34.), in der zweiten Hälfte aber machte Benyamina alles klar (76.). Der dritte Heimerfolg der Saison war zudem der starken Leistung des Innenverteidiger-Duos Daniel Vier und Thomas Geyer zu verdanken. „Wir haben von der ersten Minute an guten Fußball gespielt“, lobte der Sportliche Leiter Ralf Becker. „Wir haben den Ball sehr ordentlich laufen lassen. Der Sieg war verdient“, sagte Jürgen Kramny, der allerdings den Ausfall von Manuel Janzer verschmerzen muss. In der 59. Minute musste der Mittelfeldspieler verletzt ausgewechselt werden. Die bittere Diagnose: doppelter Bänderriss im Sprunggelenk, Janzer fällt vier bis sechs Wochen aus.

Erfreulich verlief dagegen das Comeback von VfB-Profi Johan Audel. Nach zweijähriger Verletzungspause machte der Franzose im linken offensiven Mittelfeld 69 Minuten lang ein richtig starkes Spiel.