Vedad Ibisevic Foto: dpa

Viereinhalb-Jahres-Vertrag liegt auf dem Tisch – Hoffenheim sucht passenden Nachfolger.

Sinsheim - Eigentlich ist alles besprochen. Vedad Ibisevic (27) könnte schon morgen das weiße Trikot mit dem roten Brustring überstreifen. Das Angebot des VfB Stuttgart liegt auf dem Tisch, 1899 Hoffenheim scheint nicht abgeneigt, fordert vom Ligarivalen aber noch Geduld. „Wir haben Zeit“, sagt VfB-Manager Fredi Bobic, „wenn es am Ende nicht klappen sollte, geht die Welt auch nicht unter.“ Jetzt hat sich auch noch Hoffenheims Präsident Dietmar Hopp eingeschaltet. „Ich habe kein gutes Gefühl, wenn wir Ibisevic abgeben“, sagte der Club-Chef, „das Risiko ist hoch. Er ist einer unserer Torgaranten.“

Was bedeutet: Solange die Nordbadener nicht den passenden Nachfolger verpflichtet haben, darf der Bosnier nicht vom Hof. 1899 Hoffenheim hat fußballerisch in dieser Saison noch niemanden vom Hocker gerissen, und nach dem Wechsel von Chinedu Obasi zum FC Schalke 04 fürchtet Hopp wohl auch um die Substanz seines Teams.

Ibisevic passt prima zum VfB

Ein überzeugender Neuzugang könnte seine Bedenken relativieren. Kein Geheimnis ist: Srdjan Lakic (28) würde liebend gerne den Arbeitsplatz in Zuzenhausen übernehmen. Er wurde beim VfL Wolfsburg ausgemustert und darf seit zwei Monaten nur noch mit der U 23 trainieren. Spätestens jetzt kommt Felix Magath wieder ins Spiel. Der Manager und Trainer des VfL Wolfsburg forderte vom VfB eine Ablösesumme in Höhe von vier Millionen Euro für den Kroaten. Fredi Bobic lehnte dankend ab. Eher unwahrscheinlich ist, dass die Hoffenheimer Lakic jetzt zum Vorzugspreis bekommen. Andererseits ist Trainer Holger Stanislawski überzeugt, dass der laufstarke Angreifer besser in sein System passen würde als der Knipser Ibisevic, der vornehmlich im Strafraum um Flanken-Futter der Außenstürmer bittet. Ibisevic selbst ist heiß auf den VfB. Er kam 2007 für 1,2 Millionen Euro vom Zweitligisten Alemannia Aachen, nach vier Jahren im Trikot der Nordbadener sehnt er sich nach Luftveränderung. Im Sommer war er bei den Blackburn Rovers im Gespräch, ein Muskelfaserriss verhinderte aber den Blitztransfer nach England. „Wir wollen Spieler, die sich zu hundert Prozent mit unserem Verein identifizieren“, sagt Hoffenheim-Manager Ernst Tanner. Vedad Ibisevic zählt nicht mehr dazu.

Der VfB wiederum ist sicher, dass der Bosnier prima ins Gefüge von Coach Bruno Labbadia passt, weshalb die Abteilung Einkauf auf dem Cannstatter Wasen vier Millionen Euro für den Transfer locker machen würde. Nach Informationen unserer Zeitung liegt ein Vertrag über viereinhalb Jahre unterschriftsreif auf dem Tisch. Wegen der langen Laufzeit hat Ibisevic offenbar akzeptiert, dass er sich gehaltsmäßig nicht verbessern würde. Sein Jahressalär soll bei rund 2,2 Millionen Euro liegen.