Huub Stevens steht im Spiel bei Hannover 96 vor einer schweren Aufgabe Foto: Getty

Huub Stevens wirkt zwar nicht unbedingt wie ein zartbesaitetes Sensibelchen. Doch die Trainerdiskussion beim Bundesliga-Schlusslicht VfB Stuttgart geht auch am Niederländer nicht spurlos vorbei.

Stuttgart - Es vergehen nur wenige Momente, ehe Huub Stevens in sein bissiges Lachen ausbricht. „Was ist schon ein Schlüsselspiel?“, gibt der Trainer des VfB Stuttgart die Frage nach der Bedeutung der Partie bei Hannover 96 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zurück. Um sie dann doch noch zu beantworten: „Egal, wie das Spiel ausgeht: Wir sind danach weder abgestiegen noch gerettet.“

Bei einer Niederlage könnte es für den Coach des Tabellenletzten aber ungemütlich werden. Mit dem in Leipzig entlassenen Alexander Zorniger hat der VfB einen Plan B in der Schublade, sollte es in Hannover oder spätestens im darauffolgenden Heimspiel gegen Hertha BSC wieder keine Punkte geben. Stevens ficht das nicht an, wie er sagt. Was über ihn gesagt werde, könne er nicht beeinflussen. Das Motto des Niederländers: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“

Weil Pressekonferenzen vor Spieltagen aber nicht dazu da sind, dass geschwiegen wird, redete der 61-Jährige dann doch noch ein bisschen. Zum Beispiel über sein Verhältnis zu Sportvorstand Robin Dutt. Es sei nach wie vor gut, beteuerte Steves. „Wir haben täglich Kontakt und besprechen uns.“ Was Dutt nach der Niederlage gegen Borussia Dortmund öffentlich erzählt habe, zum Beispiel, dass drei Punkte in Hannover Pflicht seien oder er dem Trainer keine Jobgarantie geben könne, will der Niederländer nicht mitbekommen haben. „Ich lese nicht so viel.“ Gleichwohl verschließt Stevens nicht die Augen vor der Realität. „Es ist nicht mein erstes Bundesligaspiel. Ich kenne die Automatismen doch auch.“

Nach sechs sieglosen Spielen in Folge ist ein Erfolg in Hannover fast schon Pflicht. Seine defensive Überzeugung will Stevens deshalb aber nicht über Bord werfen. Angesprochen auf seine Spielweise verwies er auf die Champions League: „Juventus Turin hat gegen Borussia Dortmund doch auch mit einer defensiven Ausrichtung gewonnen.“

Stevens wirkt angespannt. Statt Fragen zu beantworten, stellt er provokante Gegenfragen. Als sich ein Journalist erkundigt, ob ihm „die paar Tage“ Auszeit in seiner niederländischen Heimat gutgetan hätten, interpretiert er dies als böse Unterstellung. „Ich war nur einen Tag weg!“ Um hinterherzuschieben, trotzdem gut erholt zu sein. Am Ende lacht er sogar ein wenig versöhnlich.