Ralf Rangnicks (li.) Ex-Trainer Alexander Zorniger steht beim VfB in den Startlöchern Foto: dpa

Ralf Rangnick will die Kritik seines Ex-Clubs nicht auf sich sitzen lassen. „In Stuttgart liegen die Nerven blank.“

Stuttgart/Leipzig - Ob Ralf Rangnicks Spekulationen über den künftigen Arbeitsplatz seines gerade erst entlassenen Trainer Alexander Zorniger sonderlich bedacht waren oder nicht, lässt sicherlich mehrere Meinungen zu. In einem hat der frühere VfB-Trainer und jetzige Sportdirektor von RB Leipzig aber sicherlich recht, so gesagt nach der 0:2-Niederlage seines Clubs im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg: „Das Nervenkostüm beim VfB liegt momentan relativ blank.“

Kein Wunder: Sollte der Tabellenletzte auch sein Heimspiel gegen Hertha BSC (20.30 Uhr/Sky) nicht gewinnen, dürfte der Abstieg des Fußball-Bundesligisten nur noch schwer abzuwenden sein. Und dann sind da auch noch die nicht enden wollenden Spekulationen über Trainer Huub Stevens und dessen voraussichtlichen Nachfolger Alexander Zorniger. Was unsere Zeitung bereits vergangene Woche berichtet hatte, scheint sich immer mehr zu bewahrheiten. Der Gmünder steht parat; fragt sich nur, ob schon nach einer möglichen Niederlage (oder einem Unentschieden) gegen die Hertha oder erst im Sommer.

Am Donnerstag nun vermeldete die „Bild“-Zeitung, der 47-Jährige werde mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. Völliger Quatsch, hieß es beim VfB, Auch der Aufsichtsrat weiß angeblich von nichts. Was wiederum nicht bedeutet, dass es nicht auch so kommen muss. Dreijahresverträge für einen neuen Trainer sind durchaus üblich.

„Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen“, wiederholte Sportvorstand Robin Dutt seine Ansage. Weder Zorniger noch sein Berater Christian Nerlinger reagierten am Donnerstag auf eine Anfrage.

Fakt ist: Die Vorbereitung auf das so wichtige Hertha-Spiel könnte optimaler sein, auch wenn die Spieler beteuern, sich von all dem nicht beeinflussen zu lassen.

Rangnick wollte Dutts Schelte („respektlos“) unterdessen nicht auf sich sitzen lassen. Nach dem Pokalspiel der Leipziger legte der RB-Sportchef in einem Fernseh-Interview nach. „Wenn Huub Stevens nach dem letzten Spiel sagt: ’Die vier Monate krieg ich auch noch rum’, dann weiß ich nicht, weshalb sich irgendjemand beim VfB darüber aufregt, wenn ich sage: ’Vielleicht wird Alex Zorniger im Sommer neuer Trainer beim VfB Stuttgart. Und wenn Robin Dutt damit ein Problem hat“, wetterte der 56-Jährige, „dann soll er sich mal fragen, woher die Dinge in den Zeitungen gekommen sind. Die kommen nicht von uns.“

Großes Theater – das am Freitagabend nach dem Schlusspfiff sicher seine Fortsetzung findet.