Huub Stevens setzt am Samstag beim Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt auf Tore, Tore, Tore. Foto: Bongarts

Wenn der VfB Stuttgart auf Eintracht Frankfurt trifft, sind Tore meistens garantiert. Darauf hofft vor dem Spiel am Samstag auch der VfB-Trainer Huub Stevens.

Stuttgart - Es war einer der ganz wenigen spektakulären Auftritte des VfB Stuttgart in dieser Saison. Nach zweimaligem Rückstand (0:1 und 3:4) sowie scheinbar sicherer 3:1-Führung gewann der schwäbische Fußball-Bundesligist bei Eintracht Frankfurt doch noch 5:4. Damals noch unter dem einen Monat später resigniert zurückgetretenen einstigen Meistertrainer Armin Veh. Nachfolger Huub Stevens hofft nun, dass es am Samstag (15.30 Uhr/Sky) „wieder so spektakulär“ wie in der Hinrunde verlaufe und auch so ausgehe: „Das wäre nicht schlecht.“

Damals konnte der Niederländer den faszinierenden Schlagabtausch als neutraler Beobachter entspannt „genießen“, wie er am Donnerstag sagte. Von Entspannung kann in der nächsten richtungsweisenden Partie des Tabellenletzten wahrlich keine Rede sein. Sollte Stuttgart zum zehnten Mal in Serie sieglos bleiben, droht der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen noch größer zu werden. Stevens’ Wunsch ist deshalb klar: „Drei Punkte. Ich will jedes Spiel gewinnen.“

Von einem „Endspiel“ oder „Schicksalsspiel“ wollte Stevens aber trotz der prekären Lage erneut nicht sprechen. Solche Klassifizierungen überlässt der Routinier anderen. „Danach kommen noch acht Spiele“, wies er wie in den zurückliegenden Wochen auf weitere Chancen hin. Aber diese verringern sich von Mal zu Mal.

Angesichts des geringen Selbstbewusstseins der seit Monaten schwächelnden Stuttgarter und ihrer eklatanten Heimschwäche - mit nur sechs Punkten holte der VfB zu Hause nur halb so viele Zähler wie die zweitschwächsten Teams Freiburg und Köln - erscheint es zweifelhaft, dass gegen die aufstrebenden Frankfurter die Wende gelingt. Zumal Alexander Meier, der Spitzenreiter der Torschützenliste, mit bislang 19 Treffern nur fünf weniger als alle Stuttgarter zusammen erzielt hat.

„Das ist super für so einen Jungen“, sagte Stevens anerkennend. Um den Tor-Garanten stoppen zu können, sei es am besten, „dass er keinen Ball bekommt“. Er hoffe, dass Meier am Samstag nicht treffe. Der Coach bescheinigte dem hessischen Tabellenachten mit Kontakt zu den Europa-League-Rängen aber generell ein gutes Potenzial: „Frankfurt hat Spieler, die öfters attraktiven Fußball zeigen. Wir haben das leider zu wenig gezeigt.“

Immerhin sprechen verschiedene Statistiken für das Schlusslicht. Gegen keinen anderen Erstligisten gelangen dem VfB zu Hause so viele Tore wie gegen Frankfurt: 97 in 43 Partien. Von den letzten 15 Vergleichen gewann Stuttgart zehn, spielte dreimal Remis und kassierte nur zwei Niederlagen. Zudem verlor Stevens noch keine seiner sechs Heimpartien gegen die Hessen (4:2:0). Allerdings trainierte er da andere Vereine.

Personell hat sich Lage beim VfB entspannt. Der langzeitverletzte Antonio Rüdiger begann wieder mit Einzeltraining. Daniel Didavi fällt bekanntlich für den Rest der Saison aus. „Wir gehen kein Risiko ein“, sagte Stevens. „Aber natürlich hat man immer noch Hoffnung.“ Wie sehr der Spielmacher fehle, könne man regelmäßig sehen. Martin Harnik steht nach Ablauf seiner Sperre wieder zur Verfügung. Der Trainer ließ zwar offen, ob der österreichische Nationalspieler nach dem von ihm verordneten „Extra-Programm“ in die Startformation zurückkehrt, aber davon ist auszugehen.