Der Einsatz von VfB-Verteidiger George Niedermeiner (rechts) am Samstag gegen Werder Bremen steht noch in den Sternen. Foto: Bongarts

VfB-Trainer Armin Veh warnt vor dem Spiel am Samstagabend gegen Bremen vor dem neuen Selbstvertrauen der Gegner. Zudem ist der Einsatz von Innenverteidiger Georg Niedermeier mit einem Bluterguss im Oberschenkel fraglich.

Stuttgart - Vom Glanz früherer Duelle zwischen dem VfB Stuttgart und SV Werder Bremen ist nur noch wenig übrig. „Seinerzeit waren es meistens Spitzenspiele“, erinnerte Coach Armin Veh an die torreichen Begegnungen aus seiner ersten Ära beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten. Derzeit sei die Partie „mehr ein Topspiel der Kellerkinder. Beide brauchen Punkte, um unten rauszukommen“, erklärte der 53-Jährige vor dem Gastspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky). „Vor sechs, sieben Jahren waren wir beide noch oben.“ Nun seien das die Vereine schon lange nicht mehr.

Damit hat Veh vollkommen recht. Mit der Meisterschaft 2007 holte der VfB letztmals einen großen Titel, Werder errang 2009 den DFB-Pokal. Nun sind die Stuttgarter nach zehn Spieltagen nur 15. der Tabelle und haben schon 23 Gegentore kassiert. Werder ist Letzter und hat sich sogar einen Treffer mehr eingefangen.

Veh warnte allerdings vor der Dienstreise an die Weser: „Sie haben zwei Spiele seit dem Trainerwechsel gewonnen. Sie gehen mit einem anderen Selbstvertrauen ins Spiel“, erklärte er mit Blick auf die Trennung von Robin Dutt und die Beförderung von Viktor Skripnik zum neuen Chef, der sein Heimdebüt feiert.

Veh als Stuttgarter Trainer, das steht für torreiche Begegnungen mit den Norddeutschen. In fünf Partien fielen unter seiner Mitwirkung durchschnittlich fast sechs Tore pro Spiel, viermal gewann der VfB. „Wenn es positiv ausgeht, habe ich gerne Spektakel“, sagte Veh in Erinnerung an die jüngsten torreichen VfB-Partien.

Gentner auf der Suche nach Ausgewogenheit

Auf dem Weg aus dem Tabellenkeller ist Veh vor allem auf der Suche nach mehr Ausgewogenheit im Spiel der Schwaben. „Wir dürfen nicht nur nach vorne denken. Du musst die Balance hinkriegen“, erläuterte der frühere Frankfurter Coach. „Wenn wir nur daran denken, was wir schlecht machen, werden wir nichts gut machen.“ Man dürfe sich auch nicht permanent mit den eigenen Fehlern auseinandersetzen.

Auf der Suche nach mehr Ausgewogenheit ist auch Kapitän Christian Gentner. „Die Kunst ist es, die Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Das ist wohl die schwierigste Sache“, sagte der Mittelfeldspieler dem „kicker“. In der Vorwärtsbewegung habe der 15. „eine gewisse Frische und Frechheit“, gleichzeitig müsse sich das Team „in gefährlichen Zonen insgesamt weniger Ballverluste“ erlauben, erläuterte der 29-Jährige.

Gentner weiß: Die nächsten Bundesligaspiele sind richtungsweisend. Erst Bremen, dann der FC Augsburg, dann der SC Freiburg. „Wir müssen zugeben: Wir sind noch nicht stabil in unseren Leistungen“, sagte er. „Ein Erfolgserlebnis in Bremen wäre ein guter Startschuss für eine kleine Serie.“ Ob gegen Bremen allerdings Innenverteidiger Georg Niedermeier mitwirken kann, ist fraglich. „Es wird eng werden für Samstag“, sagte Veh. „Mit dem Bluterguss im Oberschenkel wird das ganz eng.“ Der 28-jährige Niedermeier hatte bereits in dieser Woche mit dem Training aussetzen müssen.

Voraussichtliche Aufstellung VfB Stuttgart: Kirschbaum - Klein, Schwaab, Rüdiger, Sakai - Romeu, Gentner - Sararer, Maxim, Kostic - Harnik