Fredi Bobic (links) soll neuer Chef bei Eintracht Frankfurt werden. Foto: dpa

Der frühere VfB-Manager soll Vorstandschef bei der Eintracht werden und damit Heribert Bruchhagen (67) beerben, der nach dieser Saison in Rente geht.

Frankfurt - Es ist nicht so, dass Fredi Bobic (44) in den vergangenen 19 Monaten auf der faulen Haut gelegen wäre und nichts getan hätte. Aber ruhig ist es um den früheren Nationalstürmer schon geworden, nachdem er am 24. September als Manager des VfB Stuttgart entlassen wurde. Jetzt ist seine Auszeit vorbei, denn Bobic steht vor dem Comeback im Fußball-Geschäft. Er soll als Nachfolger von Heribert Bruchhagen (67), der nach dieser Saison in Rente geht, neuer Vorstandschef von Eintracht Frankfurt werden. Nach Informationen dieser Zeitung sind sich die Parteien einig. Es fehlen nur noch die Unterschriften.

Damit hat sich Bobic gegen andere namhafte Kandidaten durchgesetzt, auch über einen weiteren ehemaligen VfB-Manager war lange spekuliert worden: Horst Heldt (46). „Es gibt und gab keinerlei Kontakt mit den Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt“, sagt allerdings Heldt. Er ist gerade auf Jobsuche, weil er beim FC Schalke durch den bisher bei Mainz 05 tätigen Christian Heidel ersetzt wird. Das Stühlerücken auf den Managerposten in der Bundesliga könnte dann bald bei 1899 Hoffenheim weitergehen, wo Alexander Rosen (37) nicht unumstritten ist. Als Nachfolger gehandelt wird – Heldt..

Bobic überzeugt durch seinen Auftritt

Bobic überzeugte die aus dem Präsidenten Peter Fischer, dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Steubing und dem Aufsichtsratsmitglied Philip Holzer bestehende Findungskommission der Eintracht vor allem durch seinen selbstbewussten Auftritt, seine gute Vernetzung in der Szene und seine Erfahrung, die er speziell in seinen gut vier Jahren beim VfB gesammelt hat. Während seiner Ära in Stuttgart war der Lizenzspieleretat von weit mehr als 50 Millionen auf nur noch 40 Millionen Euro heruntergefahren worden. Zudem erzielte der Verein unter Bobic von Sommer 2011 bis Sommer 2013 einen Transferüberschuss von 21 Millionen Euro. Dennoch ist es gelungen, neben einigen Fehleinkäufen auch Profis wie Filip Kostic, Daniel Ginczek, Ibrahima Traoré und Vedad Ibisevic zu verpflichten, die teilweise bis heute Leistungsträger der Mannschaft sind.

Bobic wollte sich auf Anfrage zu der Entwicklung nicht äußern und ließ nur mitteilen, dass er die Sache mit Frankfurt weder bestätigen noch dementieren wird. Dabei hatte er den größten Fürsprecher bei der Eintracht allem Anschein nach in Steubing, der sich für diese Personalie einsetzte. Es gab nicht nur Bobic-Freunde im Club, der sich die Entscheidung nicht leicht machte, da lange bekannt war, dass Bruchhagen nach fast 13 Jahren im Amt tschüs sagt.

Die sportliche Richtung muss bestimmt werden

Die Eintracht suchte seit Monaten nach einer Lösung, die jetzt Bobic heißen soll. Unter ihm angesiedelt ist der Manager Bruno Hübner (55), der die Strategien des Vereins umsetzen muss und für das Tagesgeschäft verantwortlich ist. Die Hauptaufgaben von Bobic bestehen wiederum darin, frische Arbeitsstrukturen zu schaffen und die große sportliche Richtung vorzugeben.

Allerdings hängen alle weiteren Schritte und Maßnahmen ganz wesentlich davon ab, ob die momentan auf dem Relegationsplatz liegende Eintracht den Klassenverbleib schafft. Dabei befindet sich die Mannschaft in direkter Konkurrenz zum VfB Stuttgart – eine pikante Note für Bobic.