Bruno Labbadia macht seinem Stürmer Cacau wenig Hoffnung für die kommende Saison ... Foto: dpa

VfB-Trainer Labbadia schöpft in der Vorbereitung alle Möglichkeiten aus.

Stuttgart - Der VfB arbeitet an der Grundlage für die kommende Saison – unter nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen, aber unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten. Ein Beispiel: Die Zusammenarbeit mit einem Psychologen.


Herr Labbadia, die erste Phase der Vorbereitung ist zu Ende. Läuft bisher alles nach Plan?
Ja, wir liegen voll im Plan und haben bereits sehr viel investiert. Aber das ist auch nötig, weil sehr viel auf uns zukommt.

Dennoch haben Sie den Spielern nun fünf Tage freigegeben.
Das ist nicht ganz richtig. Wir nennen es selbstständiges Arbeiten. An vier Tagen müssen die Spieler je eine Stunde trainieren. Für uns war es aber wichtig, dass sie das in einem anderen Umfeld tun können. Die Mannschaft war von Anfang an in diesen Plan eingebunden – und ich glaube, die Aussicht auf diese fünf Übergangstage hat sie noch mehr motiviert. Wir haben Vertrauen in unsere Jungs, das haben sie noch nie enttäuscht.

Hat Sie stattdessen enttäuscht, dass Cacau seinen Abschied vom VfB vorantreibt?
Nein, denn wir haben sehr klar miteinander gesprochen. Cacau wollte wissen, woran er ist, und ich habe im einerseits gesagt, dass wir ihn gerne halten möchten, andererseits aber auch erklärt, wie die Situation ist.

Und wie ist sie?
Die Lieblingsposition von Cacau als zweite hängende Spitze gibt es in unserem derzeitigen System nicht immer. Dafür müssten wir auf den Außenpositionen mit Mittelfeldspielern agieren, und nicht mit Stürmern. Aber ein Martin Harnik hat nicht umsonst 17 Tore gemacht.

Cacau sieht sich hinter der einzigen Spitze, auf der Position von Tamas Hajnal.
Aber Tamas macht das sehr gut. Wir brauchen auf dieser Position eher einen Passgeber, der die – bei Ballbesitz – drei Stürmer einsetzt.

Also könnten Sie auf Cacau verzichten?
Nein. Ich habe ihm gesagt, wie wichtig er für uns sein kann. Und ich habe immer wieder betont, dass wir solch eine Qualität nicht einfach wieder kaufen können. Ich hoffe also, und gehe davon aus, dass er bleibt. Allerdings: Er muss das auch wollen. Ein missmutiger Cacau bringt uns nicht weiter.