Robin Dutt steht noch ein heißer Montag Foto: Baumann

Das Bäumchen-wechsle-dich-Spiel beim VfB Stuttgart: Ibisevic ist bereits in Berlin, Jakub Blaszczykowski soll von Borussia Dortmund kommen.

Stuttgart - Die 1:4-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt legte es gnadenlos offen: Beim VfB Stuttgart klemmt es hinten wie vorne. Nicht auszudenken, wenn sich jetzt auch noch jemand verletzen sollte. VfB-Sportvorstand Robin Dutt machte am Sonntag klar, bis zum Ende der Transferperiode am Montag, 18 Uhr, noch einmal nachlegen zu wollen. Ein Überblick über das aktuelle Bäumchen-wechsle-dich-Spiel beim VfB:

Tor: Mitch Langerak fällt nach seiner Operation wegen einer Zyste am Knie für weitere sechs bis acht Wochen aus; Przemyslaw Tyton muss nach seiner Notbremse gegen Eintracht Frankfurt mit einem Spiel Sperre rechnen. Heißt: Odisseas Vlachodimos (21) wird im Spiel bei Hertha BSC am 12. September das Tor hüten. Marius Funk (19) vom VfB II rückt auf die Bank nach. „Jetzt ist Odi dran“, entgegnet Dutt Spekulationen um eine Torhüter-Nachverpflichtung. Allerdings will man sich noch nach einem Ersatz für die zweite Mannschaft umsehen. Ein möglicher Kandidat ist der Ex-Stuttgarter Benjamin Uphoff vom 1. FC Nürnberg.

Vedad Ibisevic: Der Stürmer schließt sich Hertha BSC an, wo er in seinem ersten Spiel gleich auf seinen alten Verein trifft. Eine Klausel, wonach er erst danach für die Hertha auf Torejagd gehen darf, gibt es nicht. Statt einer Ablöse muss der VfB für den 31-Jährigen sogar noch eine Million Euro drauflegen, weil die Hertha ihm sein altes Gehalt (drei Millionen Euro pro Jahr) nicht bezahlen kann.

Filip Kostic/Daniel Didavi: „Ich garantiere, dass beide bleiben“, sagte Dutt am Sonntag. Damit ist eigentlich alles gesagt. Gerüchte, wonach der Serbe Kostic nach dem Wechsel von Julian Draxler zum VfL Wolfsburg zum FC Schalke 04 gehen werde, seien von „Beratern ins Spiel gebrachter Kokolores“. Dass Dutt trotz Anfragen für beide (u. a. Borussia Dortmund für Kostic, VfL Wolfsburg für Didavi) hart bleibt, hat einen einfachen Grund: die Tabelle. Nach null Punkten aus drei Spielen einen der besten VfB-Kicker ziehen zu lassen käme einem Himmelfahrtskommando gleich.

Jakub Blaszczykowski: „Ein toller Spieler“, sagt VfB-Trainer Alexander Zorniger über den Dortmunder, der unter Thomas Tuchel nicht mehr zum Zug kommt. Das Aber liefert er gleich mit: „Er hat nicht nur sportlich hohe Ansprüche.“ Der Marktwert des polnischen Nationalspielers liegt bei zehn Millionen Euro, und irgendein Club aus der Premier League hat sicher auch noch Bedarf an einem torgefährlichen Rechtsaußen. Damit wäre der VfB aus dem Rennen. Ein weiterer Nachteil: Nach mehreren Verletzungen steht hinter dem momentanen Leistungsstand von Kuba ein Fragezeichen.

Fazit: Dutt selbst hat noch ein kleines „Reaktionsbudget“ zur Verfügung, wie er es nennt. Für welche Position er es am dringlichsten bereithält, wollte er nicht verraten. Und noch etwas Positives zum Schluss: Dass der VfB endlich wieder Spieler hat, die für namhafte Clubs interessant sind, hat es schon lange nicht mehr gegeben.