Daniel Didavi trifft beim 1:3 gegen den 1. FC Köln per Foulelfmeter für den VfB Stuttgart. Foto: Bongarts/Getty Images

Für Daniel Didavi und den VfB Stuttgart lief die Partie gegen den 1. FC Köln nicht wunschgemäß. Dennoch erkennt der Mittelfeldspieler positive Ansätze und gibt einen Einblick in seine Gemütslage.

Stuttgart - Daniel Didavi hat beim VfB Stuttgart am Sonntag für das erste Ausrufezeichen in der neuen Bundesliga-Saison gesorgt. Mit einem fulminanten Schuss in der 7. Minute hätte er das Team um den neuen Trainer Alexander Zorniger fast in Führung gebracht. Am Ende knallte der Ball aber an die Latte. Später traf Didavi zwar noch per Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:2 – zu einem Sieg reichte es gegen den 1. FC Köln aber nicht mehr.

Trotz der 1:3-Niederlage und des verpatzten Auftakts steht Daniel Didavi für den neuen Fußball beim VfB. Schnell, offensiv, zielgerichtet. Dem technisch versierten Wirbelwind kommt die neue Spielweise entgegen, wie er am Sonntag bei „Sport im Dritten“ versichert: „Man sieht, dass wir eine Philosophie haben. Wenn wir dran bleiben, wird es auch Spiele geben, in denen wir die Chancen nutzen. Es ist noch nicht alles gut, aber wir machen schon vieles richtig. Am Ende zählen beim Fußball aber die Ergebnisse.“

Didavi bemängelt die Chancenverwertung

Und genau das Resultat hat am Sonntag für den VfB Stuttgart noch nicht gepasst. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, alles was wir uns vorgenommen haben, haben wir auch umgesetzt, nur dass wir die Chancen nicht gemacht haben. Das waren fünf, sechs hundertprozentige Chancen. Es muss eigentlich schon 3:0 stehen“, sagt Daniel Didavi am Sonntag im SWR-Fernsehen.

Jetzt gilt es die Niederlage aufzuarbeiten und sich auf die Partie beim Hamburger SV vorzubereiten: „Wir haben fußballerisch gut gespielt. Dem Trainer war wichtig, dass wir die Köpfe nicht hängen lassen dürfen.“

Hier gibt es die Stimmen zum Spiel gegen den 1. FC Köln

Daniel Didavi selbst wird seinen Kopf in den kommenden Wochen auch dazu brauchen, sich um seine Zukunft Gedanken zu machen. Dazu sagte er am Sonntag: „Ich habe mir kein Zeitlimit gesetzt. Jetzt, da der Vertrag ausläuft, ist das einfach eine wichtige Entscheidung. Die will man nicht vorschnell treffen. Es gibt Argumente für beides. Ich bin hier seit ich acht bin. Der Verein liegt mir am Herzen, die Fans akzeptieren mich. Von dieser Seite aus ist alles top. Was mir in den letzten Jahren ein bisschen gefehlt hat, ist einfach die sportliche Entwicklung. Die will ich abwarten. Von daher gibt es keinen neuen Stand. Wir haben noch Zeit. Ich bin derzeit einfach nur froh, dass ich schmerzfrei spielen kann."

Zu den Wechselgedanken und ein mögliches Angebot von Bayer 04 Leverkusen sagt Didavi: "Das Thema Leverkusen wurde von außen unnötig hochgekocht. Das Interesse war da, der VfB hat aber ‚Nein’ gesagt, damit war das erledigt.“

Didavi will von fehlender Dankbarkeit nichts wissen

Von vielen Seiten war Daniel Didavi in den vergangenen Wochen fehlende Dankbarkeit vorgeworfen worden, weil der VfB ihn unbedingt halten wollte, Didavi selbst aber mit einer Verlängerung zögert. „Es ärgert einen natürlich extrem, wenn man sich nicht wehren kann. Die Leute, die mich kennen, wissen dass ich dankbar genug bin, dass ich dieses Trikot gerne trage und dass ich gerne hier bin.“

Dazu gehört auch Ignaze Didavi, der Vater des Mittelfeldspielers. „Mein Vater hat mich immer kritisiert, aber er ist die wichtigste Person für mich, und auch der Grund dafür, warum ich Profi-Fußballer geworden bin. Ich bin ihm sehr dankbar dafür.“

Auch dafür, dass er ihm in der schweren Zeit mit den vielen Verletzungen zur Seite gestanden ist. „Mir hat es wehgetan nicht mehr Fußball spielen zu können. Da wollte ich unbedingt raus. Jetzt bin ich jeden Tag dankbar dafür, dass ich wieder schmerzfrei spielen kann. Die schwere Zeit hat mich menschlich weitergebracht. Wenn ich auf dem Platz bin, denke ich gar nicht an die Verletzung.“