Wolfgang Dietrich will der nächste VfB-Präsident werden. Foto: dpa

Am Donnerstagabend versuchte Wolfgang Dietrich die VfB-Mitglieder von sich zu überzeugen. Ob sie ihn zum neuen Präsidenten wählen, ist aber auch nach dieser Veranstaltung offen. Eine gute Nachricht gab es für den Unternehmer aber schon vor der Fragerunde.

Stuttgart - Diskutiert wurde noch lange, nachdem die öffentliche Fragerunde mit Wolfgang Dietrich nach 90 Minuten beendet war. Die gute Nachricht für den Kandidaten für das Präsidentenamt beim VfB Stuttgart gab es aber schon vor Teil zwei der Reihe „VfB im Dialog“. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) sieht in einer Präsidentschaft des Unternehmers keinerlei Probleme. „Die seitens des Clubs und von Herrn Dietrich eingereichten weitreichenden Verpflichtungserklärungen zur Vermeidung von denkbaren Interessenkollisionen hält die DFL für geeignet und ausreichend“, hieß es in einer Stellungnahme.“ Am 9. Oktober will der 68-Jährige gewählt werden.

Das Thema war deshalb diskutiert worden, weil Dietrich zwischen 2004 und 2010 als Darlehensgeber für Profivereine im Fußballgeschäft tätig war, mittlerweile führt dessen Sohn Christoph die Geschäfte der Quattrex AG, Dietrich senior ist noch mit 14 Prozent beteiligt.

Dietrich lobt Neu-Sportvorstand Schindelmeiser

Auch die Mitglieder – mittels Fragen aus dem Internet und live in der Mercedes-Benz-Arena – hoben erneut darauf ab. Und Dietrich wiederholte – irgendwann sichtlich genervt –, was er in den vergangenen Wochen bereits kundgetan hatte: „Wenn ich als Präsident des VfB Geschäfte machen wollte, müsste ich gegen Statuten verstoßen und mich der Untreue schuldig machen. Das habe ich nicht nötig.“

Vielmehr wolle er wieder wecken, was den Verein einst ausgezeichnet habe. Eine gute Jugendarbeit etwa, die er in der Clubführung stärker verankern und durch exklusive Sponsoren stärken möchte. Zudem erklärte er: „Ich will Kampfbereitschaft in den Verein bringen.“ Zum Beispiel, wenn es darum gehe, Spieler nach Stuttgart zu lotsen oder hier zu halten.

Neu-Sportvorstand Jan Schindelmeiser lobte er für gute Ansätze, dessen Ablösung unter seiner Regie sei kein Thema. Ob es zur Zusammenarbeit kommt, ist aber nach wie vor offen. Die Reaktionen auf Dietrich bleiben differenziert, und der weiß: „Vertrauen kann man nicht erzwingen.“ Also arbeitet er weiter daran.