Rudy (links) besucht seine alten Mitspieler beim VfB Stuttgart. Foto: Baumann

Der Ex-Stuttgarter Sebastian Rudy schaffte erst bei der TSG 1899 Hoffenheim den Durchbruch.

Stuttgart - Ein Derby, sagt Fredi Bobic, ist immer etwas Besonderes. Für die Partie am Samstag gegen 1899 Hoffenheim gilt das noch viel mehr - weil bei den Badenern Sebastian Rudy mitspielt. Der VfB Stuttgart trifft mal wieder auf einen Teil seiner Vergangenheit. Und solche Begegnungen können ganz schön wehtun.

Im Prinzip ist die Geschichte ja nicht neu: Wenn der VfB Stuttgart auf die TSG 1899 Hoffenheim trifft, spielt er auch so ein kleines bisschen gegen sich selbst. Weil aufseiten der Blau-Weißen aus dem Kraichgau eben der eine oder andere Profi kickt, dem sie bei den Roten den ganz großen Durchbruch nicht mehr zugetraut hatten - und der ihn dann eben in Hoffenheim unter Ex-VfB-Trainer Ralf Rangnick geschafft hat. Nichts Neues also. Oder doch?

Ja, doch. Denn in dieser Geschichte wird am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) ein neues Kapitel geschrieben. Das Kapitel Sebastian Rudy.

In der Jugendabteilung des VfB galt der heute 20-Jährige einst als Riesentalent, er durchlief die Auswahlmannschaften des Deutschen Fußball-Bunds (DFB), und der Durchbruch im Bundesligateam schien eine Frage der Zeit. Doch diese Zeit wurde länger und länger - und irgendwann haben sie beim VfB die Geduld verloren. Bei drei Cheftrainern, hieß es, hat der Junge sich nicht durchgesetzt. Timo Gebhart hatte rechts im Mittelfeld die Nase vorn, Rudy durfte gehen. Für rund vier Millionen Euro nach Hoffenheim. "Ich habe das damals als das Beste empfunden", sagt Sebastian Rudy heute - und fügt an: "Bis jetzt kann ich auch sagen: Es war das Beste."