Für VfB-Präsident Wahler ist die Ausgründung der Profi-Abteilung "alternativlos" Foto: Pressefoto Baumann

Die Mitglieder müssen den Plänen erst noch zustimmen. Wenn alles klappt, wird aus der Profiabteilung des VfB eine Aktiengesellschaft. Nach StN-Informationen will Daimler mit 20 Millionen Euro einsteigen.

Die Mitglieder müssen den Plänen erst noch zustimmen. Wenn alles klappt, wird aus der Profiabteilung des VfB eine Aktiengesellschaft. Bis zu 70 Millionen Euro könnten so in die Kasse fließen.

Stuttgart - Am Montagabend tagt die Mitgliederversammlung des Fußball-Bundesligisten in der Stuttgarter Porsche-Arena. Bis dahin werden die Pläne so gut behütet wie das Gold von Fort Knox. Aber schon jetzt ist klar, dass sich die Fangemeinde des VfB Stuttgart demnächst entscheiden muss: Arbeitet der Club weiter wie bisher oder öffnet er sich für strategische Partner aus der Wirtschaft?

Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten ist die Daimler AG bereit, mit rund 20 Millionen Euro als Investor beim VfB Stuttgart einzusteigen. Die Mercedes-Benz-Bank ist Hauptsponsor des Vereins. Andere Großunternehmen aus der Region signalisieren ebenfalls den Willen, sich am Stuttgarter Traditionsclub zu beteiligen. Darunter Würth, Kärcher und Gazi. Führende Vertreter dieser Unternehmen stehen auf der Kandidatenliste zur Wahl des neuen Aufsichtsrats. Insgesamt könnten so rund 70 Millionen Euro in die Kasse des sportlichen Aushängeschilds in Württemberg fließen.

Wichtigste Voraussetzung dafür: Der VfB Stuttgart müsste seine Lizenzspielerabteilung ausgründen und in eine Aktiengesellschaft umwandeln. 20 bis 30 Prozent der Anteile, so der Plan, könnten dann an Investoren verkauft werden. Der aktuelle Marktwert des VfB Stuttgart wird auf rund 250 Millionen Euro taxiert. Zum Vergleich: Der Branchenführer FC Bayern München liegt bei rund 1,3 Milliarden Euro. Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft muss von einer Dreiviertelmehrheit der Mitglieder in einer außerordentlichen Versammlung beschlossen werden. Möglich wäre dies schon im Frühjahr 2015. 10 bis 15 Millionen der erhofften 70 Millionen Euro, so der Plan, würde der VfB schon zur Saison 2015/16 in die Verstärkung der Mannschaft investieren. Der Rest soll in andere Geschäftsbereiche und Anlagen investiert werden, die mittel- und langfristig mit Renditen die Kapitaldecke des Fußball-Bundesligisten stärken.

VfB-Präsident Bernd Wahler bezeichnet die Ausgründung der Lizenzspielerabteilung in eine AG als „alternativlos“. Das Fußballgeschäft habe sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt. „Wir müssen den Wettbewerbsnachteil ausgleichen.“ Der 1893 gegründete VfB firmiert als einer von fünf Bundesliga-Clubs noch als eingetragener Verein.