Torjubel nach dem 2:0 gegen Schalke: Cacau. Foto: dpa

VfB-Stürmer trifft – und will nach dieser Saison weitermachen

Stuttgart - Bevor Cacau (33) sprach, redeten andere über ihn. „Er ist ein toller Mensch“, sagte etwa Torhüter Sven Ulreich, „es freut mich, dass er so eine lange Durststrecke beenden konnte.“ Kapitän Christian Gentner ergänzte, dass Cacau jemand sei, der den VfB komplett lebe. „Und mit seinen guten Leistungen im Training hat er sich aufgedrängt. Selbst in der Phase, in der es nicht für ihn lief, hat er uns immer Mut gemacht. “ Und am Ende hielt Sportvorstand Fredi Bobic die ultimative Lobhudelei: „Cacau ist für alle ein großes Vorbild.“

Der Gepriesene selbst kam als einer der Letzten aus der Kabine – und kostete die Momente des Triumphes aus. Nach 574 Tagen hatte er mal wieder ein Liga-Tor erzielt. „Ich weiß es noch ganz genau, wann ich zuletzt getroffen habe“, sagte Cacau, „das war im September 2012, beim 2:2 in Bremen.“

Der Kopfball zum 2:0 gegen den FC Schalke war nun Cacaus Befreiungsschlag. Zwei schwere Verletzungen (Kreuzbandriss und Muskelbündelriss) hatten ihm zuvor zu schaffen gemacht, und wenn Cacau fit war, fristete er oft ein trauriges Dasein als Bankdrücker. In der schwierigen Phase aber entwickelte sich der Angreifer persönlich weiter. „Er hat sich immer positiv verhalten“, sagte Fredi Bobic, „wie er mit seiner Situation umgegangen ist, ist beeindruckend.“

Cacau selbst betonte, dass es nichts bringe, mit schlechter Laune über den Trainingsplatz zu laufen. Stattdessen baute er die Mitspieler in der schwierigen Phase im Kampf gegen den Abstieg auf und hängte sich selbst voll rein. „Manchmal ist man auch im Training überehrgeizig, das ist auch bei mir mit 33 Jahren noch der Fall“, sagte der Stürmer. Der unbedingte Wille machte sich nun bezahlt, denn Trainer Huub Stevens betonte, Cacau wegen dessen starker Trainingsleistungen von Anfang an gebracht zu haben.

Nun will der Angreifer mehr. Sein Vertrag beim VfB läuft im Sommer nach elf Jahren aus. Cacau spielt um seine Zukunft. „Ich will weitermachen, die Frage ist, wo“, sagte er.

Am liebsten würde Cacau beim VfB bleiben. Es ist jedoch fraglich, ob er einen neuen Vertrag bekommt. Im Januar gab es ein Gespräch zwischen ihm und Fredi Bobic. Der aktuelle Stand sei, dass der Verein nicht mit ihm plane, erklärte Cacau. Fakt ist: Cacau gehört mit drei Millionen Euro Jahresgehalt zu den Großverdienern beim VfB – und müsste nun finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Fredi Bobic denkt schon einen Schritt weiter: „Ich würde mich freuen, wenn Cacau nach seiner Karriere eine Funktion beim VfB übernehmen würde.“