VfB-Stürmer Cacau arbeitet an seiner Rückkehr. Foto: dpa

Rund vier Wochen nach seinem Kreuzband- sowie Innenbandriss im linken Knie läuft die Rehabilitation des VfB-Stürmers planmäßig.

Stuttgart - Cacau kämpft. Rund vier Wochen nach seinem Kreuzband- sowie Innenbandriss im linken Knie läuft die Rehabilitation nach eigenen Angaben planmäßig. „Am Innenband spüre ich nichts mehr“, sagte Jerônimo Maria Barreto Claudemir da Silva, wie er mit vollem Namen heißt, am Mittwoch auf der Homepage des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart.

Konkrete Aufschlüsse kann ihm die medizinische Abteilung aber noch nicht geben. „Man kann es einfach noch nicht beurteilen, und auch die Ärzte müssen vorsichtig sein, sie können ja nicht zu viel versprechen.“

Am 17. Oktober hatte sich der 23-malige deutsche Nationalspieler bei einem Zusammenstoß mit Youngster Antonio Rüdiger die schwere Verletzung zugezogen. Cacau merkte sofort, dass er etwas am Knie habe. „Es hat auch richtig wehgetan“, sagt der 31-Jährige. Von rund drei Monaten Pause ist zunächst die Rede.

"Daher wird nun gearbeitet und gekämpft"

„Ich habe so ein, zwei Tage gebraucht, um alles zu verarbeiten. Aber dann habe ich mir gesagt: jetzt geht's nach vorne, ich kann es ohnehin nicht ändern“, meint der gebürtige Brasilianer energisch. „Daher wird nun gearbeitet und gekämpft.“ Therapeut Frank Haile ist mit dem Rekonvaleszenten zufrieden. „Er ist sehr motiviert“, sagt er, „und verhält sich top-professionell.“

2012 war und ist ein schweres Jahr für Cacau. Als der VfB in der Bundesliga-Rückrunde nach oben strebte, war er oft nur Ersatz. Der nächste Nackenschlag folgte Ende Mai. Im Trainingslager der Nationalmannschaft strich ihn Bundestrainer Joachim Löw kurz vor der Abreise nach Polen völlig überraschend aus dem EM-Aufgebot.

In seinem Glauben findet der deutsche Meister von 2007 mit dem VfB und WM-Dritte von 2010 großen Halt. „Ich habe mir gedacht, dass der Glaube nun sozusagen geprüft wird. Ob er etwas ist, das einem hilft“, erzählt Cacau. „Und ich kann nochmal bestätigen, dass das genau das ist, was mich mit Hoffnung nach vorne schauen lässt. Ich weiß, dass Gott auch in dieser Situation bei mir ist und mir die nötige Kraft gibt, weiterhin an einen guten Ausgang zu glauben und jeden Tag hierherzukommen, um zu trainieren.“

"Ich bin sehr optimistisch und glaube fest daran"

Cacau kämpft - wie so oft in seinem Leben. Seine allein erziehende Mutter zog ihn und zwei Brüder auf. In Brasilien war er als Fußballer schon ausgemustert, als er 1999 nach Deutschland kam. Über den Landesligisten Türkgücü München landete Cacau im Amateurteam des 1. FC Nürnberg und begann seinen Aufstieg.

Der Alltag in der Rehabilitation sieht derzeit aber trübe aus. „Ich bin von Montag bis Samstag hier. Weil ich das linke Bein gar nicht beugen darf und mit der Schiene auch nicht so viel möglich ist, trainiere ich vor allem im Bereich des Oberkörpers“, sagt er.

Ob die konservative Behandlung mit Schiene an der lädierten Stelle anschlägt, ist noch unklar. „Ich muss einfach noch zwei, drei Wochen abwarten. Ich gehe aber davon aus, dass mein Knie nicht operiert wird“, sagt Cacau. „Ich bin sehr optimistisch und glaube fest daran.“