Die VfB-Legende Johann „Buffy“ Ettmayer teilt die Euphorie um den Verein momentan nicht. (Archivbild) Foto: Pressefoto Baumann

Nach den vier gewonnenen Rückrunden-Spielen ist die Euphorie bei den Fans der Roten förmlich spürbar. VfB-Legende Johann „Buffy“ Ettmayer teilt diese Stimmung jedoch nicht und übt in einem SWR-Interview Kritik.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart schwimmt momentan auf einer Welle des Erfolges. Die bisherigen vier Rückrundenspiele wurden allesamt gewonnen, am vergangenen Freitag hielt die Mannschaft von Hannes Wolf in der zweiten Halbzeit einem streckenweise schier unermesslichen Druck der Heidenheimer stand und brachte die wichtigen drei Punkte ins Ziel. Der VfB scheint auf einem guten Weg zu sein, das Ziel sofortiger Wiederaufstieg in die Realität umzusetzen – die Europhorie rund um den Verein mit dem Brustring ist förmlich spürbar.

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Einer lässt sich allerdings nicht von dieser Euphorie anstecken: Der ehemalige Stürmer und VfB-Legende Johann „Buffy“ Ettmayer. Der Österreicher, der von 1971 bis 1975 in 97 Spielen für die Schwaben 34 Tore erzielte, spart in einem Interview mit dem SWR nicht mit kritischen Worten zum VfB.

Ettmayer vermisst technisch versierte Spieler

Ettmayer zum möglichen VfB-Aufstieg: „Der Weg in die 1. Liga wird sehr holprig, ich hab ja die Möglichkeit, jedes Heimspiel live zu sehen. So überragend, wie das alles rüberkommt, ist es nicht. Ich hab schon ein paar Spiele im Stadion gesehen, da sind mein Herzschrittmacher und mein Defibrillator in den letzten zehn Minuten angesprungen. Es ist nicht so, dass es ein Alleingang wird, es wird unheimlich schwierig. (...) In einigen Spielen hat man nämlich genau gesehen: Der liebe Gott war ein VfBler.“

Ettmayer bezweifelt, ob sich der VfB in der 1. Liga etablieren kann. „Wenn man tatsächlich aufsteigen sollte, dann bin ich mal neugierig, was passiert.“ Mit dieser Mannschaft könne man auch schnell wieder aus der 1. Liga absteigen.

Was fehlt dem 70-Jährigen beim VfB? „Insgesamt: kämpfen, rennen und was alles dazugehört, das ist in Ordnung, doch mir fehlt einfach die Technik. Mir fehlen die guten, technisch versierten Spieler.“

Auch zu den Traditionsclubs in der 2. Liga und den „Emporkömmlingen“ in Liga 1 hat Ettmayer eine klare Meinung: „Ich will nicht losgehen auf Ingolstadt und Co., aber die sind eigentlich keine Erstliga-Vereine. Sie haben’s auf sportliche Art und Weise erreicht, deshalb sind sie auch drinnen. Aber mir wär lieber, wenn 1860, Nürnberg, Kaiserlautern oben drinnen wären, dann hätten wir mehr Spaß, mehr Zuschauer. Man muss sich nur mal vorstellen: 1860 gegen den VfB Stuttgart, da wär in der ersten Liga sicherlich mehr los – wobei im Moment nicht, denn es ist ja nicht normal, was sich gerade in Stuttgart abspielt. Ich hab schon zu den Stuttgartern gesagt: ‚Bleibt in der zweiten Liga, dann habt ihr mehr Zuschauer als in der ersten.’“

Das vollständige Interview gibt es hier:

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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