VfB-Legende Buffy Ettmayer hat in einem „Bild“-Interview den VfB Stuttgart mit Kritik überhäuft. Foto: Pressefoto Baumann

Falsches System, schlechte Transferpolitik, keine Leitwölfe: VfB-Legende Buffy Ettmayer hat in einem Interview mit der „Bild“ kein gutes Haar am VfB Stuttgart gelassen: "Du kannst halt mit einem Fiat Panda keine 250 fahren".

Stuttgart - Er gehört zu den Legenden des VfB Stuttgart, war in den 1970er Jahren für seine strammen Schüsse und seine korpulente Figur berühmt und fällt heutzutage von Zeit zu Zeit noch durch sein loses Mundwerk auf – der Österreicher Johan „Buffy“ Ettmayer.

Nun hat der 69-Jährige in einem Interview mit der „Bild“ wieder heftige Kritik am VfB Stuttgart geäußert. Dabei bekommen Trainer Alexander Zorniger, Sportvorstand Robin Dutt und beinahe die komplette Mannschaft ihr Fett weg.

Buffy Ettmayer über ...

... die Gründe für den Fehlstart mit null Punkten aus drei Spielen:

„Wenn du zehn Tore kriegst, musst du die Abwehr verstärken. Ich habe schon vor der Saison gesagt, man braucht einen Abwehrchef, einen, der die Abwehrspieler organisiert und die jungen Spieler stellt. Timo Baumgartl ist sicher ein Riesen-Talent, aber der braucht seine Zeit so wie jeder andere auch. Und die hat man im Moment nicht.“

... das System von Trainer Zorniger:

„Du kannst als neuer Trainer nicht ein System spielen wollen, das du als Trainer im Kopf hast, aber die Mannschaft nicht umsetzen kann. Der VfB hat nicht die Spieler dazu. Gegen Frankfurt zum Beispiel: Nach Anpfiff stürmen fünf Spieler auf den Gegner zu, ich habe gedacht, der 3. Weltkrieg bricht aus. Und am Ende kommt nichts dabei raus. Außerdem werden die Spieler aufgrund der Laufarbeit nach 75 Minuten müde. Und da fehlt dem VfB dann die Qualität, um nochmal wechseln zu können. Du kannst halt mit einem Fiat Panda keine 250 fahren.“

... über fehlende Spielertypen in Stuttgart:

„„Führungsspieler! Christian Gentner ist für mich ein braver, anständiger, mannschaftsdienlicher Spieler, aber kein Führungsspieler. Der einzige, der die Truppe mitreißen kann, ist Serey Dié. Das ist eine Waffe! Der ist für mich ein Spieler, der Kraft hat, Kondition. Da muss ich sagen, das war ein sensationeller Einkauf.“

... über die Transferpolitik des VfB:

„Ich könnte eine Mannschaft zusammenstellen von Spielern, die weggegangen sind, die stärker ist als die jetzige Mannschaft. Tim Leibold, der jetzt vom VfB II nach Nürnberg gewechselt hat, hätte das gleiche wie Insua gespielt, wenn man ihm ein bisschen Zeit gegeben hätte.“

Bereits am Wochenende hatte TV-Experte Mehmet Scholl seine Kritik an den sogenannten "Laptop"-Trainern geäußert - Alexander Zorniger reagierte darauf sehr gelassen.