Daniel Didavi (rechts) muss nach 44 Minuten ausgewechselt werden. Foto: Baumann

Mit einem Pferdekuss im Gesäß musste Daniel Didavi in Bremen kurz vor der Halbzeit raus. „Das war eine Schande. Man sieht, dass etwas nicht stimmt“, fand der 26-jährige Mittelfeldspieler nach dem 2:6 deutliche Worte in Richtung der Teamkollegen.

Stuttgart - Es war rund zehn Minuten vor der Halbzeit im Spiel bei Werder Bremen, als ihm der eigene Mitspieler unbeabsichtigt in den Rücken sprang. Nach dem Bodycheck von Stürmer Martin Harnik ging bei Daniel Didavi nichts mehr. Mit einem Pferdekuss in der Gesäßmuskulatur, die daraufhin zu machte, musste der Regisseur des VfB in der 44. Minute ausgewechselt werden. Damit fehlte den Stuttgartern in diesem wichtigen Bundesliga-Duell um den Klassenverbleib ein weiterer Antreiber, denn der Kapitän Christian Gentner, der defensive Mittelfeldspieler Serey Dié oder der Stürmer Daniel Ginczek saßen ja schon verletzt draußen. Auch der Weltmeister und Motivator Kevin Großkreutz fehlte.

„Unser Zweikampfverhalten war ein Witz“

Nach der mit 2:6 verlorenen Partie im Tollhaus Weserstadion, wo die Werder-Fans ihre Mannschaft frenetisch anfeuerten, redete Daniel Didavi dann Klartext – und übte direkte Kritik an seinen Mitspielern. „Nach so einem Spiel hat man keine Argumente“, sagte der Torschütze zum 1:1 per Linksschuss in der 26. Minute, seinem Treffer Nummer zwölf in der laufenden Bundesliga-Saison: „Unser Zweikampfverhalten war ein Witz.“

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Seit der F-Jugend spielt Didavi bei den Roten, wird aber zur neuen Saison zum VfL Wolfsburg wechseln, weil er bei den Niedersachsen „eine neue sportliche Herausforderung“ sucht. „Der VfB wird aber immer der Verein meines Herzens bleiben – und das ist kein Bla Bla“, sagte der gebürtige Nürtinger, dessen Vater Ignace aus dem heutigen Benin stammt, während die Mutter Slywia Deutsche ist. „Man sieht, dass etwas nicht stimmt“, legte der frustrierte Didavi nach dem 2:6 nach: „Wir müssen jetzt den Arsch hochkriegen, vielleicht wachen wir endlich auf. Das war eine Schande.

Vor den beiden ausstehenden Bundesligapartien zuhause gegen den FSV Mainz und am letzten Spieltag beim VfL Wolfsburg will der Trainer seine Spieler aber nicht zusammen stauchen. „Es nutzt jetzt nichts, auf die Spieler draufzuhauen“, sagte Jürgen Kramny angesichts des drohenden zweiten Abstiegs der Clubgeschichte nach dem von 1975: „Denn das sind die einzigen, die wir noch haben.“