Wer hätte das gedacht: Arthur Boka bringt es immerhin auf 23 Einsätze. Zwei Tore und vier Torvorlagen steuerte er zum Klassenverbleib bei. Foto: dpa

Nachdem Boka Vertrag verlängerte, hat der VfB Rechtsverteidiger Patrick Owomoyela im Blick.

Stuttgart - Arthur Boka (29) ist zufrieden. Am Mittwoch verlängerte der Linksverteidiger seinen Vertrag beim VfB Stuttgart bis zum 30. Juni 2013 mit der Option auf ein weiteres Jahr. „Ich fühle mich beim VfB wohl“, sagt er, „deshalb bin ich sehr glücklich.“ Vielleicht könnte der Abwehrspieler in Stuttgart auch schon bald einen neuen Kollegen begrüßen. Der VfB hat Rechtsverteidiger Patrick Owomoyela im Blick.

Boka musste bei seiner Vertragsverlängerung Abstriche beim Gehalt in Kauf nehmen. Der Ivorer, der in der vergangenen Saison nur 13-mal zum Einsatz kam, erhielt einen „leistungsbezogenen Vertrag“. Auf die 1,8 Millionen Euro, die er bislang pro Jahr verdient hat, wird er nicht mehr kommen. Trotzdem habe er zwei Angebote aus Frankreich ausgeschlagen. „Für ihn kam nur der VfB infrage“, sagt sein Berater Rusmir Dzebic. „Wir freuen uns, dass sich Arthur weiter zum VfB bekennt“, erklärt Manager Fredi Bobic. Boka sei ein erfahrener Spieler, „der der Mannschaft spielerisch und auch als Typ guttut“. Der ivorische Nationalspieler ist der einzige VfB-Profi, dessen auslaufender Vertrag in diesem Jahr verlängert wurde.

Bobic sind in dieser Transferperiode die Hände gebunden

Die Personalie Boka ist für Bobic damit vom Tisch. Und trotzdem sieht man den Manager dieser Tage nicht gerade freudestrahlend über das Clubgelände schlendern. Ihm sind in dieser Transferperiode die Hände gebunden. Bobic muss in der nächsten Saison die Kosten für die Lizenzspieler um zehn Millionen Euro herunterfahren. Zudem waren die 4,8 Millionen Euro, die der VfB im Winter für Vedad Ibisevic zahlte, eine Vorleistung auf die Sommertransfers. Bobic’ Spielraum ist minimal. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht an Qualität verlieren“, sagt er. Vor allem hinten rechts hakt es. Und auch im Angriff könnte es, sollte Julian Schieber nach Dortmund wechseln, eng werden. An einen möglichen Abgang von Cacau, der beim FC Schalke auf der Wunschliste steht, denkt Bobic nicht. „Von Schalke hat sich noch niemand bei uns gemeldet“, sagt er.

Bleibt also die Suche nach einem Rechtsverteidiger. Und da muss Bobic den Spagat schaffen. Er muss einen finden, dessen Vertrag höchstens noch ein Jahr läuft oder – besser – in diesem Sommer endet. Dazu sollte der potenzielle Neuzugang Erfahrung mitbringen. Sascha Riether vom 1. FC Köln ist ein Kandidat. Er wäre für 1,8 Millionen Euro zu haben, verdient aber in Köln rund zwei Millionen – ein Gehalt, das ihm der VfB nicht bieten kann. Ein weiterer Kandidat ist nach Informationen unserer Zeitung Patrick Owomoyela (32). Der Rechtsverteidiger (Vertrag bis 2013) kommt beim Meister Borussia Dortmund nicht an Lukas Piszczek vorbei. Allerdings war Owomoyela zuletzt vom Verletzungspech verfolgt. Derzeit kuriert er einen Wadenmuskelriss aus, soll aber Mitte Juni wieder fit sein – rechtzeitig zum Trainingsstart. Vielleicht mit dem VfB.