Die Teilnehmer von „kicken & lesen“ 2014 Foto: StN

VfB-Präsident Bernd Wahler verleiht Urkunden beim Projekt „kicken und lesen“ und lobt die Initiative: „Fußball verbindet.“

Stuttgart - Sandra Dienger konnte ihre Rührung nur schwer verbergen, als ihre Schützlinge Duraid Naeem und Andre Meisenbacher von VfB-Präsident Bernd Wahler die Urkunden und ein VfB-Trikot mit den Autogrammen der Stuttgarter Profis überreicht bekamen. „Das ist mein absolutes Lieblingsprojekt“, sagte die Sozialarbeiterin vom Jugend- und Sozialamt Pforzheim. Ihre Gruppe KUL-IN-Team ist eines von elf Projekten, die im Rahmen der Aktion „kicken und lesen“ am Samstag vor dem Spiel des VfB Stuttgart gegen Hannover 96 ausgezeichnet worden ist. Damit wurde erstmals ein inklusives Modell prämiert.

Unter den 20 Teilnehmern aus drei Pforzheimer Schulen waren auch sechs Kinder und Jugendliche mit einer geistigen und körperlichen Behinderung an den 15 Projekttagen dabei. Auf dem Programm standen Rollstuhlbasketball, ein Theaterprojekt, bei dem die Kinder eigene Texte verfassten, sowie ein Workshop mit Lese- und Fußballstationen. „Hier wird der Sinn des Projekts besonders deutlich, dass Fußball verbindet“, sagte Bernd Wahler. Den VfB-Chef hat einst der Fußball zur Leseratte gemacht. „Ich war mehr auf dem Bolzplatz als bei den Büchern“, sagte Wahler über seine Kindheit. Das Dasein als Lesemuffel war nach der Weltmeisterschaft 1966 vorüber, nach der sich Wahler ein Fußballbuch gekauft hat. Mittlerweile bevorzugt der Präsident Biografien von Sportlern. Als aktuelle Lektüre liegt übrigens ein Buch mit dem Titel „Aus Niederlagen lernen“ auf seinem Nachttisch.

Alle Kinder trugen am Samstag eine schwarze Sieben auf dem T-Shirt, denn das Projekt „kicken und lesen“ wurde 2014 zum siebten Mal durchgeführt, zum zweiten Mal waren die Stuttgarter Nachrichten als Medienpartner mit am Ball. „Gemeinsam mit Bernd Wahler werden wir das Ganze noch mehr vertiefen“, sagte Christoph Dahl. Der Geschäftsführer der Baden-Württemberg-Stiftung freut sich über die Strahlkraft des hauseigenen Projekts, das es auch in Köln und Frankfurt gibt. Mittlerweile ist auch der SC Freiburg mit im Boot. „Die Rivalität auf dem Platz ist das eine, aber ich finde es toll, wenn man so was zusammen macht“, sagte der VfB-Fanbeauftragte Peter Reichert.

Die ausgezeichneten Projekte: Kopfbälle (Weissach im Tal)Finde deinen Weg (Singen)Nordstadt KUL Boys (Pforzheim)Kicken und Lesen (Kornwestheim)Coole Kicker lesen! (Magstadt)Kopf-Ball 2014 (Freudenstadt)Lesemäuse lernen kicken! (Heidenheim)Kopf & Fuß (Biberach)KUL-IN-Team (Pforzheim)Von Özil zu Herberger (Lörrach)Lesen auf dem Fußballfeld (Nordheim)