Wie sollte VfB-Trainer Hannes Wolf gegen Eintracht Frankfurt spielen lassen? Foto: Shutterstock/Kijack

Der VfB hat in dieser Saison noch keine Auswärtspunkte geholt. Jetzt geht es zu Eintracht Frankfurt. Taktikblogger Jonas Bischofberger analysiert den Gegner und zeigt auf, wie der VfB zum Erfolg kommen könnte.

Stuttgart - Eintracht Frankfurt zeigt in dieser Saison eine bewegliche und gleichzeitig robuste Spielanlage. Worauf muss der VfB besonders achten? Das zeigt Jonas Bischofberger auf. Er bloggt unter www.vfbtaktisch.de rund um die Spiele der Weß-Roten und analysiert für uns ausgewählte Spiele bereits im Vorfeld der jeweiligen Partie.

–Frankfurt presst beweglich und intensiv

–Nutzt der VfB Frankfurts mäßige Absicherung?

–Luftduelle gewinnen gegen Eintrachts direkten Fußball

–Stuttgart wird Spielanteile brauchen

Wandlungsfähiges Pressing

Die Mannschaft von Niko Kovac spielt bislang überwiegend mit Fünferkette. Die Anordnung der Spieler vor dieser Fünferkette wird unterschiedlich gehandhabt: Mal sind es zwei Sechser und drei Stürmer, mal drei Sechser und zwei Stürmer, oft ist es sogar eine Mischung aus beidem. Standardmäßig bilden sie vor der Kette ein enges Fünfeck, das den Gegner erst einmal vom Zentrum fernhält. Im Gegensatz zu einigen anderen Mannschaften macht Frankfurt aber mehr als nur die Mitte zu versperren.

Dieses Frankfurter Fünfeck ist mit beweglichen und laufstarken Spielern gespickt. Dementsprechend kann das Mittelfeld flexibel und weit in alle Richtungen verschieben. Löst sich der Gegner etwa zum Flügel, schieben sie schnell hinterher und schnüren den Gegner zusammen mit dem vorrückenden Flügelverteidiger ein. Spielt er zurück zum Torwart, rückt Frankfurt auch mal konsequent ins Angriffspressing auf. Dann sind sie mit flachen Pässen kaum noch zu überwinden.

Was kann der VfB dagegen tun?

Dieses vielseitige, intensive Pressing ist nicht unüberwindbar. Das weite Herausrücken der Mittelfeldspieler und auch der Verteidiger hinterlässt Räume, die Frankfurt nicht immer gut absichert. Hier kann der VfB versuchen, Frankfurt mit verschiedenen Läufen zu beschäftigen und dann zielstrebig in die Räume zu gehen, sobald sich welche ergeben. Wichtig dafür wird sein, nicht nur um den gegnerischen Block herumzuspielen, sondern auch innerhalb der gegnerischen Formation Präsenz zu zeigen.

Stuttgarts Verteidigung gefordert

Frankfurt schlägt in der Liga nach Bayern die zweitmeisten Flanken. Oft versuchen sie über Zielspieler Sébastien Haller den Ball nach außen zu verlagern und dann über die Flügelverteidiger die Bälle reinzubringen. Im Strafraum gibt es mit Spielern wie Haller und Kevin-Prince Boateng robuste Abnehmer, die mit ihrer Körperlichkeit immer wieder Verteidiger in direkte Duelle verwickeln und Raum für nachstoßende Mitspieler öffnen. Hier warten knifflige Zweikämpfe auf die VfB-Abwehr um Holger Badstuber.

Insgesamt ist Frankfurts Offensive aber nicht herausragend – fünf Tore hat die Mannschaft von Niko Kovac derzeit auf dem Konto. Im Aufbau spielen sie die Bälle direkt und manchmal unkontrolliert in die letzte Linie. Die vorderen Spieler sind von den hinteren meist abgeschnitten. Das Flankenspiel und die langen Bälle auf Haller sorgen nicht für permanente Offensivgefahr. Um Frankfurts Nadelstiche so weit wie möglich zu reduzieren wird es wichtig sein, dass der VfB genügend Druck auf Frankfurts Aufbauspiel macht und auch selbst zu Ballbesitzphasen kommt.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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