Will sich beim VfB beweisen: Federico Barba. Foto: Getty

Der VfB leiht Innenverteidiger Federico Barba (22) bis zum Saisonende für 500 000 Euro mit Kaufoption vom FC Empoli aus. Sollte er zehn Spiele oder mehr machen, tritt automatisch eine Kaufverpflichtung in Kraft, die den VfB drei Millionen Euro kostet.

Stuttgart - Simone Romagnoli, Kevin Wimmer, Martin Hinteregger, Ervin Zukanovic, Douglas, Cristian Zapata – das alles sind Namen von Spielern, die in der Winterpause zum VfB kommen wollten oder sollten. Mit Sicherheit waren in der internen Verlosung für einen Platz in der zentralen Abwehr weitere Kandidaten, denn Robin Dutt hat den Markt engmaschig bearbeitet. „Wir kennen jetzt jeden Innenverteidiger, der bei einem Erstligaclub in Europa spielt“, sagt der Sportvorstand. Einen von ihnen wird er nun näher kennenlernen.

Am letzten Tag der Transferperiode hat der VfB am Montag den Italiener Federico Barba (22) vom FC Empoli verpflichtet. Zunächst für 500 000 Euro auf Leihbasis bis zum Saisonende, danach hat der Verein für drei Millionen Euro eine Kaufoption, die zur Kaufpflicht wird, sollte Barba bis dahin mindestens zehn Bundesligaspiele bestreiten. „Wir werden in den nächsten Monaten beobachten können, ob Federico Barba eine langfristige Option für den VfB darstellt“, sagt Sportvorstand Robin Dutt. Gut drei Monate bleiben: Mitte Mai endet die Saison.

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Das klingt eher verhalten und nicht unbedingt nach grenzenlosem Zutrauen in die Qualitäten des gebürtigen Römers, der seit 2013 in Empoli gespielt hat und 2014 mit dem Club aus der Toskana in die Serie A aufgestiegen ist. Dort hat er seither 28 Partien bestritten, zehn davon in der laufenden Saison. Tatsächlich ist Barba ein Perspektivspieler, weshalb die zehn Einsätze in 15 ausstehenden Partien ein hoher Anspruch sind. Allerdings dient die Klausel dem VfB als Absicherung für den Fall, dass Barba auf Anhieb einschlagen und einen Stammplatz erobern sollte. Dann müsste der Verein nicht befürchten, dass ihm ein Konkurrent das Talent wegschnappt. Andernfalls kann er ihn einfach an Empoli zurückgeben.

Barba kommt mit Freundin und der zehn Monate alten Tochter Matilde

Von der ursprünglichen Absicht, die Innenverteidigung sofort qualitativ hochwertig zu verstärken, ist der VfB mit Barba ein Stück abgerückt, auch deshalb, weil Georg Niedermeier und Daniel Schwaab in den zwei bisherigen Rückrundenspielen einen gefestigten Eindruck hinterließen. Ob Barba an ihnen vorbeikommt, ist offen, auch wenn er sagt: „Die Herausforderung, mich mit dem VfB in der Bundesliga zu beweisen, reizt mich sehr.“ Eher noch gilt es für ihn, sich im Wettstreit mit Toni Sunjic und Timo Baumgartl so zu positionieren, dass er als Versprechen für die Zukunft auch mit weniger als zehn Einsätzen eine Festanstellung erhält. Denn im Sommer laufen die Verträge von Niedermeier und Schwaab aus. Ob der VfB mit einem von ihnen oder mit beiden verlängert, ist noch nicht entschieden. So könnte Federico Barba, der mit seiner Freundin und der zehn Monate alten Tochter Matilde in Stadionnähe wohnt, in der kommenden Saison dann richtig durchstarten – und seinem Fernziel näherkommen. „Der VfB ist ein Verein mit einer langen und erfolgreichen Tradition, der immer wieder Nationalspieler hervorgebracht hat“, sagt er. In der italienischen U 19 und U 20 hat er es bereits auf Länderspiele gebracht, bei der U-21-EM 2015 in Tschechien stand er im Kader, blieb aber ohne Einsatz.

Jetzt beginnt für ihn eine neue Zeitrechnung. An diesem Dienstag um 10 Uhr steht er erstmals auf dem Trainingsplatz.