Torjäger Terodde wartet noch auf seinen ersten Treffer im Trikot des VfB Stuttgart Foto: Baumann

Der VfB Stuttgart peilt in Sandhausen seinen ersten Auswärtssieg in der zweiten Liga an – und Torjäger Simon Terodde seinen ersten Treffer.

Stuttgart - Das mit dem FC Bayern der zweiten Liga haben sie beim VfB Stuttgart ja von Anfang an von sich gewiesen. Und nach den ersten Eindrücken der noch jungen Saison dürfen sich die Verantwortlichen des Absteigers durchaus bestätigt fühlen: Der VfB ist (noch) lange nicht die Übermacht der Liga.

Am Freitag (18.30 Uhr) steht in Sandhausen dennoch das erste klassische Duell Klein gegen Groß auf dem Spielplan. Das winzige Sandhausen, Sinnbild für das deutsche Fußball-Unterhaus, gegen den mächtigen Club aus der Landeshauptstadt, der nach eigenem Selbstverständnis nur einmal falsch abgebogen ist und auf schnellstem Weg zurück möchte ins gelobte Land namens Bundesliga. Doch der Weg wird kein leichter sein, schon gar nicht, wenn er über Sandhausen führt, jenem Örtchen sechs Kilometer südlich von Heidelberg, wo die Spielregeln der Provinz gelten: Geschenkt wird einem nichts.

Wer wüsste das besser als Simon Terodde? Der frühere Bochumer kennt die zweite Liga aus dem Effeff und damit auch die Gepflogenheiten im Sandhäuser Hardtwaldstadion. „Es waren immer schwere Spiele dort, weil sie immer sehr gut organisiert waren. Und natürlich auch kampfstark.“ Zumindest Letzteres, so ist zu vermuten, wird die neu formierte Truppe von Ex-Waldhof-Coach Kenan Kocak auch am Freitag wieder in die Waagschale werfen. Und der VfB? Sei gut beraten, sich bei allem notwendigen körperlichen Widerstand auch auf seine (spielerischen) Stärken zu besinnen, meint Terodde: Den Gegner früh attackieren, den Ball laufen lassen. „Dann bin ich auch überzeugt, dass wir die drei Punkte holen.“

In Homburg war viel Pech im Spiel

Der 28-Jährige hat Fortschritte ausgemacht im Spiel seiner Mannschaft. Schon in Düsseldorf, trotz der unglücklichen 0:1-Niederlage, und nicht zuletzt am vergangenen Wochenende beim 3:0-Pokalerfolg in Homburg. Auch wenn es nur gegen einen Regionalligisten ging.

„Die Abläufe innerhalb der einzelnen Mannschaftsteile funktionieren besser, wir gewöhnen uns auch zunehmend an die Laufwege“, sagt Terodde. Fortschritte in gleichem Maße will der Stürmer auch in seinem eigenen Spiel festgestellt haben. Bekam er beim Auftakt gegen den FC St. Pauli (2:1) noch kaum Bälle und scheiterte bei den wenigen Vorlagen vor dem gegnerischen Tor, eroberte er sich in Düsseldorf und Homburg mehr und mehr selbst den Ball und kam auch häufiger zum Abschluss. Allein, das Ergebnis war dasselbe: Kein Tor.

Da spielt es in der Bilanz auch keine Rolle, dass Terodde in Düsseldorf im Strafraum klar von den Beinen geholt wurde und in Homburg viel Pech im Spiel war. Im letzten Moment bekamen die Gastgeber immer noch ein Bein dazwischen. Bitter für einen Torjäger (25 Treffer in der vergangenen Saison), der noch am Feinschliff vor dem Tor feilt. Mit der momentanen Flaute kann er deshalb gut umgehen. Genauso wie mit ersten bangen Fragen der Fans, ob sich Terodde bereits mit dem VfB-Virus der vergangenen Jahre infiziert habe: Schlechter zu spielen, sobald das Trikot mit dem Brustring übergestreift ist.

Doppelpack gegen Sandhausen

„Darüber mache ich mir überhaupt keine Gedanken“, sagt der Torjäger mit breiter Brust, „ich werde meine Tore schon noch machen, keine Sorge.“ Und auch Trainer Jos Luhukay hat vollstes Vertrauen in seinen Neuzugang aus Bochum, wo man dem Drei-Millionen-Deal angesichts einer nur noch einjährigen Vertragslaufzeit auch Positives abgewinnen konnte.

Bei Luhukay gehört Terodde zum festen Bestandteil eines Gerüstes aus sieben bis acht Spielern, die gesetzt sind. Der Rest, also auch Teroddes Nebenleute, variieren. Mal bildet Berkay Özcan die zweite Sturmspitze, mal Borys Tashchy. Dahinter fungiert Alexandru Maxim als Vorlagengeber oder wie in Homburg Christian Gentner. Terodde kümmert’s wenig, er fordert von sich selbst ein Grundmaß an taktischer Flexibilität. „Als Stürmer muss ich mit jedem klarkommen, und das tue ich auch.“

Mit wem er in Sandhausen auflaufen wird? Terodde weiß es noch nicht. Statt sich lange damit aufzuhalten, schaut er sich lieber noch einmal das Video von seinem letzten Spiel mit Bochum gegen Sandhausen an: Beim 3:2-Sieg traf er gleich zweimal.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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