VfB-Coach Zorniger, Eintracht-Trainer Veh (re.): Fachgespräche Foto:  

Eintracht-Coach Armin Veh hält eher wenig von den Denkansätzen der neuen Fußballschule. Er setzt beim VfB auf bewährte Rezepte und ging als Sieger vom Platz.

Stuttgart - Wer Armin Veh kennt, weiß: Er musste sich ein Lächeln verkneifen. Der Pragmatiker unter den Fußball-Lehrern hält wenig von den spielphilosophischen Höhenflügen seiner jüngeren Trainer-Kollegen. „Fußball ist ganz einfach“, pflegt er zu sagen. Und dass er damit nicht falschliegt, belegte seine Mannschaft beim 4:1 gegen den VfB Stuttgart mit großer Effizienz. Vier Konter führten zu den Treffern. Und jedem dieser Gegenstöße gingen Fehler in der gegnerischen Defensivarbeit voraus. „Das Spiel verlagern. Den falsch oder zu hoch stehenden VfB mit langen Bällen überspielen. Das hat ganz gut geklappt“, bestätigte Mittelfeldmann Bastian Okczipka. So einfach war das Zorniger-System zu entlarven.

Weil Veh aber ein netter Zeitgenosse ist und weil ihm der VfB Stuttgart immer noch am Herzen liegt, beeilte er sich nach dem Schlusspfiff, den Schaden an seiner früheren Wirkungsstätte zu begrenzen. „Der VfB hat in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte der Trainer, der vergangene Saison auf dem Cannstatter Wasen frühzeitig den Dienst quittierte. Zweikampf- und laufstark sei der Gegner gewesen. „Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann der erste Treffer gegen uns fallen wird.“

Der fiel dann aber gegen den VfB – nach einem Konter und unter gnädiger Mithilfe des VfB-Innenverteidigers Adam Hlousek. Und danach lief die Mannschaft von VfB-Coach Alexander Zorniger der Eintracht noch dreimal ins offene Messer. Vehs Kniffe zeigten Wirkung. Dabei zählen sie zum kleinen Einmaleins des Fußballs. „Das Spiel war bitter für den VfB“, sagte Veh, „es gibt dieses Ergebnis eigentlich nicht her.“ So ist er eben. Triumphe wie diesen pflegt er still auszukosten, aber mit Genuss. Bei den Treffern jubelte er ungewöhnlich verhalten. Der Sieg fiel seiner Eintracht ja leichter als erwartet.