Alexandru Maxim jubelt im VfB-Trikot – zuletzt war das ein eher seltenes Bild Foto: Getty

Alexandru Maxim spricht vor dem Spitzenspiel gegen Union Berlin (Montag, 20.15 Uhr/Live-Ticker) über seine schwierige Zeit und darüber, warum sich der VfB Stuttgart in der Bundesliga leichter tun würde.

Stuttgart -

Alexandru Maxim, Ihr Treffer aus 44 Metern auf der Bielefelder Alm ist noch immer in aller Munde. War das eines Ihrer schönsten Tore, das Sie je erzielt haben. Oder eines Ihrer kuriosesten?
Auf jeden Fall war es eines der wichtigeren. Wir lagen 0:1 hinten; wer weiß, wie das Spiel ohne den Ausgleich kurz nach der Halbzeit gelaufen wäre. Ob schön oder kurios, müssen andere beurteilen. Aber an allzu viele Tore dieser Art kann ich mich nicht erinnern.
Wie lange haben Sie in der Situation nachgedacht?
Vielleicht eine Sekunde. Länger nicht. Ich habe den Ball auf mich zurollen sehen und gleichzeitig das leere Tor. Ich hatte ein gutes Gefühl. Wichtig in so einer Situation ist schnell zu reagieren – sonst ist der Ball weg.
Lassen sich solch spezielle Spielsituationen eigentlich trainieren? Oder verlässt man sich dabei auf seine fußballerische Intuition?
Einstudiert ist so etwas nicht. Aber man muss vom Kopf her frisch sein, Selbstvertrauen haben. Das hat in diesem Moment einfach gepasst. Und ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu.
Der Sieg war am Ende auch etwas glücklich, dafür umso wichtiger. Was rechnen Sie: Wieviele Punkte braucht der VfB Stuttgart jetzt noch im Aufstiegsrennen?
Ganz ehrlich: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich weiß nur, dass wir in der glücklichen Situation sind, es aus eigener Kraft schaffen zu können.
Ein Sieg gegen Union Berlin (20.15 Uhr/Sport 1) wäre ein weiterer großer Schritt.
Ein kleiner Schritt. Die ersten vier Teams sind so eng beisammen, da kann auch in den vier darauffolgenden Spielen noch viel passieren. Wenn man sich nur den Kampf gegen Abstieg anschaut – es geht wirklich verrückt zu in dieser zweiten Liga.

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Hätten Sie vor der Saison gedacht, dass es für den VfB so schwer wird?
So schwer nicht, nein. Es ist teilweise schon Wahnsinn, wie gegen uns gespielt beziehungsweise verteidigt wird. Teilweise mit zwei kompletten Verteidigungslinien und acht, neun Leuten vor dem eigenen Tor. Da ist es unheimlich schwierig, sich Räume zu eröffnen und Chancen herauszuspielen.
Sie meinen, der VfB würde sich in der Bundesliga leichter tun?
Zumindest in manchen Spielen, ja. Wenn die Gegner auch mal selbst das Spiel machen und dir dadurch mehr Platz geben. Das sind manchmal fünf bis zehn Meter mehr, die du mit dem eigenen Ball marschieren kannst. Oder ein, zwei Sekunden mehr, um Entscheidungen zu treffen. In der zweiten Liga kommt meist sofort ein Verteidiger angerauscht. Insofern glaube ich, dass es für uns in der Bundesliga leichter sein kann. Zumindest bis direkt vor dem Tor. Denn die Abwehrspieler in der Bundesliga haben schon noch mal eine andere Qualität.