Alexandru Maxim (rechts neben Raul Rusescu) darf wieder das rumänische Nationaltrikot tragen. Foto: dpa

Beim VfB sitzt Alexandru Maxim nur auf der Bank – in der rumänischen Nationalmannschaft ist der 26-Jährige nach seiner überraschenden EM-Ausbootung trotzdem wieder dabei. Einem Stuttgarter Meistertrainer sei Dank.

Stuttgart - Alexandru Maxim hat sich die Sache ganz anders vorgestellt. Als Profiteur des VfB-Abstiegs sah er sich eigentlich – von dem nach Wolfsburg gewechselten Daniel Didavi wollte er nicht nur die Rückennummer zehn übernehmen, sondern auch dessen Spielmacherrolle. Und dann das: wieder sitzt der Rumäne nur auf der Ersatzbank, weil der neue VfB-Trainer Jos Luhukay auf den erst 18-jährigen Berkay Özkan setzt. Wie beim Saisonauftakt gegen St. Pauli (als Maxim immerhin zum Matchwinner wurde) reichte es auch zuletzt in Sandhausen nur zu einem Teileinsatz.

Nicht nur deshalb wird Maxim heilfroh gewesen sein, dass er in dieser Woche eine Luftveränderung vornehmen durfte. Er ist zur rumänischen Nationalmannschaft gereist, die am Sonntag mit einem Heimspiel in Cluj gegen Montenegro in die WM-Qualifikation startet. Neues Spiel, neues Glück – das gilt für den 26 Jahre alten Mittelfeldspieler diesmal ganz besonders.

Der Rausschmiss während der EM-Vorbereitung kam ohne Vorwarnung

Auch im Auswahlteam hatte Maxim zuletzt einen Tiefschlag einstecken müssen – einen, der besonders weh tat. Kurz vor der EM in Frankreich und ohne Vorwarnung wurde er vom Nationaltrainer Anghel Iordanescu aus dem erweiterten Kader aussortiert. Dabei hatte er zuvor bei neun der zehn Qualifikationspartien mitgespielt, die Nummer zehn auf dem Rücken. Geschockt und stinksauer verließ Maxim das Trainingscamp, während sein Berater Lucian Marinescu deutliche Worte fand: Der Nationaltrainer habe sich „hässlich gegenüber Alex verhalten“ und ihn „auf eine respektlose Art aus dem Kader gestrichen“. Maxims Bedauern dürfte sich folglich in Grenzen gehalten haben, als Iordanesu nach dem Vorrundenaus gefeuert wurde.

Bei der Suche nach einem Nachfolger präsentierte der rumänische Verband (gegen einige Widerstände) noch vor Ende der EM einen in Stuttgart gut bekannten Mann: Christoph Daum, den Meistertrainer von 1992. „Es ist eine Ehre, das Beste für den rumänischen Fußball zu geben“, sagte der 62-Jährige bei seiner Vorstellung in Bukarest.

„Er wird von uns alle Unterstützungen bekommen“, sagt Christoph Daum

Zu Maxims großer Freude erhielt dann auch er einen Anruf, als Daum den Kader für sein Premierenspiel gegen Montenegro zusammenstellte. „Maxim hat wie 24 andere Spieler eine Einladung erhalten, weil seine Qualitäten dies rechtfertigen“, das sagte der Trainer-Routinier der „Bild“-Zeitung: „Er wird von uns alle Unterstützungen bekommen, die er braucht, um beste Leistungen erbringen zu können. Er ist bei uns herzlich willkommen.“

Normalerweise empfehlen sich Fußballer ja bei ihren Vereinen für die Nationalmannschaft – im Falle von Maxim ist es jetzt umgekehrt.