Noch hat VfB-Trainer Thomas Schneider die Rückendeckung von Fredi Bobic Foto: Pressefoto Baumann

 Fredi Bobic hält ein flammendes Plädoyer nach dem anderen für Thomas Schneider. „Der Trainer steht nicht zur Disposition“, versichert er, „wir müssen nicht nachmachen, was andere tun."

Stuttgart - Fredi Bobic hält ein flammendes Plädoyer nach dem anderen für Thomas Schneider. „Der Trainer steht nicht zur Disposition“, versichert er, „wir müssen nicht nachmachen, was andere tun.Wir werden nicht auf Bäume klettern, damit es jemandem gefällt. Jetzt beginnt das große Treiben und das große Hetzen: Wer schmeißt wen raus? Aber man muss cool bleiben.“

Dabei weiß Bobic selbst: „Am Ende des Tages brauchst du Ergebnisse.“ So gesehen hat Schneider nur eine Schonfrist. Er muss die Kurve kriegen, egal wie. Bobic traut ihm das zu: „Wir spüren bei der täglichen Trainingsarbeit, dass sich die Trainerfrage nicht stellt. Wenn ich nicht hoffnungsvoll wäre, könnte ich jetzt ins Auto steigen und sagen, dass es das war. Aber ich bin voller Hoffnung.“

Dabei liegt auch viel an Thomas Schneider selbst: Wenn er während der Spiele so dasteht, beide Hände in den Hosentaschen und weitgehend reglos, erweckt er häufig den Eindruck, als ob er an einem Strand stehe, verträumt aufs Meer blicke und überlege, was mit dem Tag noch Nützliches anzufangen sei. Damit sendet er keine positiven Signale an die Mannschaft, und das färbt ab.

So leidenschaftslos präsentiert sich die Mannschaft auch auf dem Platz. Von ihr geht keine Initiative und keine Gefahr aus. Sie spielt ganz ordentlich mit, solange der Gegner sie in Ruhe lässt. Zieht er aber das Tempo an und kombiniert schnell, gerät beim VfB alles in Unordnung. Dann stürzen die Spieler kopflos von einer Verlegenheit in die andere.

„Wir stellen uns in den Zweikämpfen nicht gut an und setzen nicht um, was wir uns vorgenommen haben“, sagt Schneider. Was womöglich auch am System liegt. Viele Gegentore fallen über die Mitte. Dort, in der defensiven Zentrale, mühen sich die jungen Rani Khedira (defensiv) und Moritz Leitner (offensiv) ab. Sie sollen den Schwung des Gegners bremsen, dabei fehlt ihnen fast jegliche Erfahrung im Profibereich. Häufig wirken sie alleingelassen.